Sorgen um Schüler in „nicht optimalen" Bedingungen
Notbetreuung in GGS Riphahnstraße

Zubaida Scharifi (l.) und Elisabeth Bleeker betreuen in der GGS Riphahnstraße Pänz, deren Eltern in „systemkritischen“ Berufen arbeiten. „Wir achten darauf, möglichst Abstand zu den Kindern zu halten und erinnern sie daran, sich regelmäßig die Hände zu waschen“, betont Zubaida Scharifi. | Foto: jb
  • Zubaida Scharifi (l.) und Elisabeth Bleeker betreuen in der GGS Riphahnstraße Pänz, deren Eltern in „systemkritischen“ Berufen arbeiten. „Wir achten darauf, möglichst Abstand zu den Kindern zu halten und erinnern sie daran, sich regelmäßig die Hände zu waschen“, betont Zubaida Scharifi.
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Chorweiler - (jb). „Die Pänz schlagen sich wacker“, sagt Sozialpädagogin
Elisabeth Bleeker über ihre beiden Schützlinge, die sie seit rund
zwei Wochen betreut. Die Eltern der Zweitklässler arbeiten als
sogenannte „Schlüsselpersonen“ in „systemkritischen“ Berufen
– unter anderem in der Medizin- und Lebensmittelbranche. Für solche
Fälle hat das Land die Notbetreuung veranlasst, wie hier in der GGS
Riphahnstraße, wo sich vormittags zwei Lehrer, nachmittags Bleeker
und ihre Kollegin Zubaida Scharifi von der Katholischen Jugendagentur
(KJA) um die Kinder kümmern.

An elf Grundschulen und vier weiterführenden Schulen in Köln ist die
KJA derzeit mit der Not-Betreuung engagiert. Wenn bald die Osterferien
beginnen, werden die Sozialpädagoginnen die beiden Grundschüler
sogar ganztägig betreuen. Für die ist die Ganztagsbetreuung auch in
Zeiten jenseits von Corona schon normal. Doch nun sind die Schüler
eben nur noch zu zweit.

Auch wenn Bleeker und Scharifi sich liebevoll um sie kümmern und die
beiden in der Schule viele Möglichkeiten haben, sich zu beschäftigen
und auszutoben. Sorgen macht sich Bleeker eher um die Schüler, bei
denen die häuslichen Bedingungen „nicht optimal“ sind. „Wir
machen uns Gedanken, wie wir an diese Kinder herankommen können“,
sagt sie.

Schon jetzt stehen sie über Telefon und soziale Medien in Kontakt mit
einigen Kindern aus ihrer Ganztagsbetreuung, helfen zum Beispiel bei
den Hausaufgaben. Doch eben längst nicht mit allen. Denn viele
Grundschüler haben zu Hause keinen Zugang zu Handy oder Computer,
geschweige denn Eltern, die ihnen den Umgang damit beibringen und
fördern. „Wir würden uns wünschen, dass es weitere Angebote für
diese Kinder gäbe, mit denen wir ihnen signalisieren können: `Ihr
seid nicht alleine! Wir sind für euch da!‘“ Und das muss auch
nicht zwangsläufig immer in digitaler Form sein, sondern könnte auch
ein ganz altmodischer Brief sein - „mit was Nettem drin“, sagt
Bleeker.

Für die Zeit mit ihren beiden Not-Betreuungs-Schützlingen haben
Bleeker und Scharifi auch schon ein paar gute Ideen: Auf dem Programm
steht fürs Erste Strickliesel lernen und nächste Woche wird der
Schulgarten in Schuss gebracht. Und vielleicht erblüht dabei ja noch
die eine oder andere gute Idee, wie man die Pänz zu Hause moralisch
unterstützen oder eine kleine Freude machen kann.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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