"Am besten gleich auflegen"
Offene Sprechstunde auf dem Marktplatz
Bezirksdienstbeamtin Manuela Kuschel ist regelmäßig in ihrem Veedel unterwegs und gibt Tipps zur Prävention.
von Holger Hoeck
Heimersdorf. Der „Enkeltrick“ wird immer noch angewendet, Einbrüche sind weiter Alltag, und nun kommen noch verstärkt sogenannte Schockanrufe hinzu. Zum Glück hilft den Heimersdorfer Bürgern bei diesen und weiteren kriminellen Themen ihre Bezirksdienstbeamtin Manuela Kuschel mit kompetenten Tipps und Ratschlägen gerne weiter.
Seit November 2021 ist die 42-Jährige, die sich selbst gerne als „Dorfpolizistin“ bezeichnet, für den Stadtteil zuständig. Seit März bietet sie regelmäßig eine Offene Sprechstunde an, immer am ersten Mittwoch des Monats um 11 Uhr auf dem Wochenmarkt. „Als ich die Stelle von meinem Vorgänger übernommen hatte, war es für mich selbstverständlich, seine Kontakte zu bedienen. Der Bürgerverein Heimersdorf/Seeberg-Süd hat dann mein Angebot einer regelmäßigen Bürgersprechstunde dankbar angenommen“, erklärt Kuschel den Hintergrund der Aktion.
Besonders ältere Bürger suchen ihren Stand dabei gerne auf. „Heimersdorf ist der Kölner Stadtteil mit der höchsten Quote älterer Menschen. Generell ist das Veedel jedoch nicht krimineller als andere Stadtteile.“ Die Themen der Gespräche sind vielfältig. „Von Verkehrsverstößen über Strafdelikte bis hin zum Nachbarschaftsstreit ist alles dabei“, sagt Kuschel, die den Nachfragenden auch gerne mit Info-Broschüren weiterhilft.
Aktuell wird die ältere Generation mit sogenannten Schockanrufen belästigt. „Da erzählt ein Täter am Telefon, dass ein Enkel oder sonstiges Familienmitglied einen schlimmen Unfall hatte. Völlig erschüttert wird dann Geld für eine vermeintliche Kaution oder Operation überwiesen. Es ist jedoch sehr wichtig, sich dem aufgebauten Druck zu widersetzen und auf keinen Fall zu bezahlen.“ Generell rät Kuschel umgehend dazu, wieder aufzulegen und die Polizei zu informieren. „Zudem kann es hilfreich sein, seinen Namenseintrag im Telefonbuch löschen zu lassen, denn viele Täter, die zumeist im Ausland sitzen, greifen hierauf zurück.“
Um Einbrüchen vorzubeugen, rät die Beamtin, morgens die Rollläden hochzuziehen, damit das Zuhause bewohnt wirkt. „Die meisten Einbrüche passieren am Tag und nicht nachts, da viele Verbrecher Kontakte vermeiden möchten.“
Wer sich informieren möchte: Die nächste Bürgersprechstunde findet am 4. Mai ab 11 Uhr auf dem Marktplatz in Heimersdorf statt.
Redakteur/in:EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln |
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