Neuer Gräbergarten für "Sternenkinder"
Ort der Trauer und des Trostes

Die ausgesägten Sterne aus Cortenstahl werden zu kleinen Gedenktafeln. | Foto: Mielke
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Hinter dem poetischen Namen „Sternenkinder“ verbirgt sich mit das Schlimmste, was Eltern, einer Mutter, einer Familie passieren kann. „Sternenkinder“ sind Kinder, die während oder kurz nach der (Früh-)Geburt gestorben sind.

von Priska MIelke

Roggendorf-Thenhoven. Erst seit einer Gesetzesänderung 2013 dürfen diese kleinen „Durchreisenden“ regulär bestattet werden. Die Gewichtsuntergrenze von 500 Gramm wurde abgeschafft. Marita Heider, die selber vor 30 Jahren diese Erfahrung machen musste, und ihren Mitstreitern ist es zu verdanken, dass es auf dem katholischen Friedhof seit 2017 eine eigene Begräbnisstätte für „Sternenkinder“ gibt.

Zwei Jahre lang hatte sich das Projekt-Team monatlich getroffen, sich mit dem Thema auseinandergesetzt und gemeinsam mit betroffenen Eltern das Konzept für diesen besonderen Ort entworfen. Da sowieso gerade eine Neustrukturierung anstand, war es nicht allzu schwer, Kirchenvorstand beziehungsweise Friedhofsausschuss von der Idee zu überzeugen. Die ellipsenförmige Einfriedung aus Cortenstahl, gestaltet von der Worringer Künstlerin Ewa Salwinski, mit den bunt hinterlegten ausgesägten Sternen bietet Platz für etwa 80 Bestattungen. Dabei müssen die Eltern nicht katholisch sein, der Ort ist für alle Konfessionen offen.

Marita Heider, Mitglied des Projekt-Teams und selbst Betroffene, führte über die Begräbnisstätte für „Sternenkinder“.  | Foto: Mielke
  • Marita Heider, Mitglied des Projekt-Teams und selbst Betroffene, führte über die Begräbnisstätte für „Sternenkinder“.
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Vorgenommen werden die Beerdigungen von einem Bestatter des Vertrauens. Auf Wunsch wird die Familie von einem Seelsorger begleitet. Die Ruhezeit beträgt drei Jahre. Auch wenn der Verlust schon einige Jahre zurückliegt oder eine körperliche Bestattung nicht möglich ist, bietet der Gräbergarten einen Raum des Gedenkens. Für alle, die noch mehr wissen möchten oder selbst betroffen sind: Am 22. November von 15 bis 16.30 Uhr informiert Marita Heider im Evangelischen Gemeindezentrum Pesch (Montessorisstraße 15) über das Thema „Sternenkinder“.

Wie jedes Jahr wird außerdem am 6. November um 17 Uhr in der Kirche St. Johann Baptist eine Andacht gefeiert, im Gedenken an die „Sternenkinder“, die nur sehr kurz zu Gast auf dieser Welt waren, aber in den Herzen ihrer Eltern und Angehörigen weiterleben.

Die ausgesägten Sterne aus Cortenstahl werden zu kleinen Gedenktafeln. | Foto: Mielke
Marita Heider, Mitglied des Projekt-Teams und selbst Betroffene, führte über die Begräbnisstätte für „Sternenkinder“.  | Foto: Mielke
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EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln

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