Simultanhalle kann so nicht mehr genutzt werden
Sanierung lohnt sich nicht

Raus aus der Sackgasse; das Baudenkmal bleibt erhalten, ein neuer Atelier- und Ausstellungsort soll gebaut werden. Die Simultanhalle ist ein inoffizielles Wahrzeichen des Stadtteils. | Foto: Herrlich
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  • Raus aus der Sackgasse; das Baudenkmal bleibt erhalten, ein neuer Atelier- und Ausstellungsort soll gebaut werden. Die Simultanhalle ist ein inoffizielles Wahrzeichen des Stadtteils.
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Volkhoven/ Weiler - (her). Der Abriss der Simultanhalle in Volkhoven/ Weiler scheint
beschlossene Sache. Aus dem Kulturamt der Stadt war zu erfahren, dass
die Halle, die seit dem Frühjahr des Vorjahres wegen akuter
Einsturzgefahr nicht mehr betreten werden darf, nun komplett
abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden soll. 

Die Kosten von zirka 160.00 Euro für eine Instandsetzung,
beziehungsweise Komplettsanierung sind für Amtsleiterin Barbara
Förster zu hoch für einen Bau, der ohnehin nur als Provisorium
gedacht war. Die mit dem Bau des Museums Ludwig beauftragten
Architekten Peter Bussmann und Godfried Haberer wollten 1979hiermit
die Lichtführung, sowie die Praktikabilität der Sheddachkonstruktion
erproben. 

Die tschechische Künstlerin Eva Janoskowa veranstaltete zusammen mit
befreundeten Künstlern hier seit 1983 Ausstellungen und konnte im
Jahr darauf die Stadt für eine Förderung der dort stattfindenden
Projekte gewinnen. Das Kulturamt der Stadt ist seit 1984 Trägerin der
Kunsthalle und stellt diese dem Kuratorium „Simultanhalle“
unentgeltlich zur Verfügung.

Wie von Amtsleiterin Förster zu erfahren war, kann derzeit noch
nichts über den Umfang der Kosten für den Abriss und den geplanten
Neubau gesagt werden. Ab Sommer rechnet die Amtsleiterin mit einer
Beschlusslage. Wie es weitergeht,  ist noch nicht klar, wohl aber,
dass eine dreifache Nutzung des zukünftigen Baues, ähnlich der
heutigen, von allen Beteiligten, also der Stadt, dem „Kuratorium
Simultanhalle – Raum für zeitgenössische Kunst“, sowie der
Interessengemeinschaft der Hinterbliebenen des 
Flammenwerferanschlages auf die damalige Volksschule gewollt ist. 

Es wird nach dem Willen dieser drei Gruppen, die sich Ende 2018 zu
einem informativen Gespräch getroffen hatten,  Ateliers für die
Künstler, einen Ausstellungsraum sowie eine Gedenkstätte für den
Anschlag geben, bei dem am 11. Juni 1964 acht Kinder und zwei
Lehrerinnen starben.

Das Kuratorium „Simultanhalle“, vertreten durch Jessica Twitchell
und Liss Oord, bevorzugt wieder eine Sheddach-Konstruktion sowie die
kubische Raumaufteilung. „Dieser kubische Raum, sowie das
Sheddach sind ideal für unsere Zwecke“, erläuterte Twitchell. 
Oord ergänzte: „Neben der geplanten und gebotenen Energieeffizienz
hätten wir gerne einen Bau, bei dem auf Umweltfreundlichkeit und
Nachhaltigkeit geachtet würde“.

Raus aus der Sackgasse; das Baudenkmal bleibt erhalten, ein neuer Atelier- und Ausstellungsort soll gebaut werden. Die Simultanhalle ist ein inoffizielles Wahrzeichen des Stadtteils. | Foto: Herrlich
„Clippers“; eine Installation von Johannes Büttner. Seit 1984 haben über 150 deutsche und internationale Künstler auf dem Gelände oder in der Halle zeitgenössische Kunst gezeigt. | Foto: Herrlich
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