Am Rande des Worringer Bruchs
Seit 80 Jahren gibt es die Jecken vom Berg
WORRINGEN - (hub). Am Rande des Worringer Bruchs hat die
Karnevals-Zug-Gesellschaft (KZG) Jecke vom Berg ihr Domizil. Als
Mitglied des Festkomitees Worringer Karneval ist sie ein Exot, denn
die Gesellschaft hat weder eine öffentliche Sitzung noch stellt sie
einen Prinzen. Dennoch steht sie für Tradition im Worringer
Karneval.
Der Grundgedanke der Gründer war, als Originalgruppe den Worringer
Rosenmontagszug zu verschönern. Dieses Leitmotiv hat bis heute
Bestand.
Am 11. November 1936 gegründet, konnte nun auf 80 Jahre Vereinsleben
zurückgeblickt werden. In der Bemühung die Geselligkeit zu pflegen,
wird alljährlich um den Gründungstag das gesellschaftsinterne
Großspiel „Jecke vom Berg Kloppe“ veranstaltet. Das Spiel ist
eine Idee des damaligen Präsidenten Josef Gödecke und wurde 1963 von
der Gesellschaft umgesetzt. Statt senkrecht wie bei einem Glücksrad
ist eine Scheibe waagerecht gelagert. In allen vier Himmelsrichtungen
gibt es kleine Kästen, darin befindet sich jeweils eine Puppe auf
einer kräftigen Feder. Der Deckel wird durch einen Stift fixiert, der
mit einem Metallhebel an den Scheibenrand verlängert ist. Die
Spielpuppen entsprechen den Charakteren Hänneschen, Bärbelchen,
Schnäuzerkowski aus dem Kölner Hänneschen Theater und dem Teufel.
Beim Spiel wird die Scheibe in Bewegung gebracht. Mit verbundenen
Augen müssen die Kandidaten mit einer Pritsche den Hebel treffen,
damit wird der Deckel gelöst und die Figur aus dem Behälter
katapultiert.
Bei Vorrunden zum Aufwärmen sind alle Behälter geschlossen und es
zählt nur die Anzahl der Treffer. Der Höhepunkt der Veranstaltung
ist die Ermittlung der Oberjecken Jeckelchen, der Bergprinzessin und
des Jecken vom Berg.
Zur Jubiläumsfeier gab es eine Besonderheit: Vertreter des
Festkomitees kamen, um Glückwünsche zu übermitteln. Auch sie
durften sich in einem „Kloppe spezial“ ausprobieren, bei dem sich
Dominik Jansen im Stechen gegen Stefan Güsgen und Johannes Meisenberg
durchsetzte.
Nachdem die Gäste verabschiedet worden waren, wurden die
entscheidenden Runden gespielt. Zunächst traten die Frauen gegen die
Männer an, dabei setzten sich die Frauen in beiden Runden (5:3, 3:1)
durch. Für das Jeckelchen gab es keine Konkurrenz.
Zum Abschluss gab es zwei Spezialrunden. Zunächst wurde die
Bergprinzessin ermittelt, dazu war nur das Bärbelchen in einem
Kästchen versteckt. Die Frauen versuchten nun Runde um Runde das
Bärbelchen zu befreien. Mit dem zweiten Schlag in der neunten Runde
schaffte es Hella Richter, den Hebel entscheidend zu treffen und so
wurde sie zum zweiten Mal Bergprinzessin. Den Abschluss boten die
Männer. Statt einer abgedunkelten Brille zogen sie sich einen
Stoffsack über. Wagenbauer Stefan Büttgen schaffte in der zweiten
Runde den Treffer und ist somit der neue Jeck vom Berg.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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