Kölner Pferdeschutzhof besteht seit 30 Jahren
Selbstmeldungen nehmen zu

In den Ställen werden die Pferde von Mitarbeitern wie ehrenamtlichen Helfern gefüttert und liebevoll umsorgt. | Foto: Hoeck
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Kölner Norden - (hh). Etwas versteckt am Ende der Straße „Auf dem Ginsterberg“
befindet sich seit 30 Jahren das weitläufige Gelände des
Pferdeschutzhofes. Basierend auf einer Idee von Initiatorin Ruth
Machalet werden hier seit 1988 kranke, verwahrloste oder
vernachlässigte Tiere aufgepäppelt und in einen ordentlichen Zustand
gebracht, so dass sie anschließend an einen Interessenten
weitervermittelt werden können.

„Es gab Tierheime für abgeschobene Katzen und Hunde, aber nicht
für Pferde. Die Gründungsidee meiner Mutter war damals eine absolute
Premiere“, erinnert sich Tochter Sabine Verbeek, selbst großer
Pferdefan, an den Startschuss für den „Kölner Schutzhof für
Pferde, Tierschutz und Umwelt e.V.“. Zwei kranke Pferde, die
Pferdefreunde einem Landwirt abgekauft hatten, bedeuteten den
Startschuss für den Hof, der inzwischen über viele Boxen auf der
38000 Quadratmeter großen Anlage für 28 Vierbeiner verfügt.

Schon bald kamen weitere Pferde hinzu; aktuell sind es 25. „Wir sind
allerdings kein Gnadenhof, sondern lediglich eine Zwischenstation“,
betont die Vorsitzende Verbeek, die seit Anfang an dabei ist. „Unser
Bestreben ist es, die Tiere körperlich zu pflegen und zu versorgen,
um sie dann wieder abzugeben. Manche Tiere zeigen jedoch ein
schwieriges Verhalten und müssen daher zudem resozialisiert werden,
das heißt, das Leben in einer Herde oder den Umgang mit einem
Menschen erlernen.“

Ein möglicher zukünftiger Besitzer wird vorab genauestens
kontrolliert. „Er muss mehrere Male unseren Hof besuchen, wobei wir
auf seinen Umgang mit dem Tier achten. Und wir schauen uns natürlich
seine eigene Anlage an, um bewerten zu können, wie das Pferd dort
untergebracht würde.“ Meldungen über vernachlässigte Pferde
erhalten die insgesamt sieben Mitarbeiter (plus ehrenamtlichen
Helfern) aus der Bevölkerung oder über soziale Netzwerke.

„Es gibt aber auch viele Landwirte, die sich selbst bei uns melden,
da sie sich etwa wegen einer  Erkrankung oder aus finanziellen
Gründen nicht mehr um ihre Tiere ausreichend kümmern können. Wir
haben indes keine gesetzliche Handhabe, wie etwa das Veterinäramt,
einem Besitzer einfach ein Pferd abzunehmen. Bisweilen hilft jedoch
gutes Zureden“, erklärt Sabine Verbeek. Der Verein, der sich fast
ausschließlich über Spendengelder finanziert, bietet ferner im
Rahmen der Kinder- und Jugendarbeit ein Projekt an, bei dem die
Heranwachsenden den Umgang mit Pferden erlernen und dabei auch die
tägliche Pflege und Versorgung der Tiere übernehmen.

„Durch diese Jugendarbeit wird das Selbstwertgefühl und die
sozialen Kompetenzen der Jugendlichen gefördert und lässt sie zu
verantwortungsvollen Menschen heranwachsen.“

Mit einem abwechslungsreichen Sommerfest am 26. August, wird von 11.30
bis 16.30 Uhr das 30-jährige Bestehen des Pferdeschutzhofes gefeiert.
„Auf die Besucher wartet eine Tombola mit tollen Preisen,
Kinderspiele und -schminken und natürlich Verpflegung. Und
selbstverständlich können auch die Pferde angeschaut werden“,
verspricht Verbeek.

In den Ställen werden die Pferde von Mitarbeitern wie ehrenamtlichen Helfern gefüttert und liebevoll umsorgt. | Foto: Hoeck
Mitarbeiter und Vorstandsmitglied Peter Greifzu kümmert sich seit Jahren um das Wohl der Tiere. | Foto: Hoeck
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