Ängste nehmen und Mut machen
Senioren verbesserten Umgang mit fahrbarer Gehhilfe
CHORWEILER - (hh). Skeptisch stand Maria Fischer mit ihrem Rollator vor dem
Eingang des KVB-Busses, doch Mobilitätstrainer Markus Schönbein nahm
ihr behutsam ihre Zweifel. „Fahren Sie mal bitte an die Schwelle
heran, aber nicht zu nah. Dann ziehen Sie die Bremsen fest, ziehen das
Gerät nach oben und lösen die Bremsen wieder. Ihr Rollator ist dann
bereits im Bus. Danach umgreifen Sie mit beiden Händen die Türgriffe
und ziehen sich selbst nach oben.“
Die Bewohnerin des Marie-Juchacz-Zentrums tat wie empfohlen und freute
sich kurz darauf über ihr Erfolgserlebnis. „Das ist ja toll. Das
mache ich gleich nochmal, damit ich mich zukünftig mit meinem
Rollator auch in den Bus traue.“
Zum zweiten Mal veranstaltete das Seniorenzentrum in Kooperation mit
dem „Sanitätshaus Rahm“, der Polizei und, dank einer Initiative
der bezirklichen Seniorenvertreterin Katharina Reiff, erstmals den
Kölner Verkehrsbetrieben einen mehrstündigen „Rollatorentag“.
„Mindestens 60 Prozent unserer Bewohner sind auf einen Rollator
angewiesen. Viele haben jedoch Angst, mit ihrem Rollator einen Ausflug
zu unternehmen. Mit dieser Aktion möchten wir Ihnen Mut machen, aktiv
am Straßenverkehr teilzunehmen, und ihren Umgang mit der mobilen
Gehhilfe zu verbessern“, erläutert Karl-Heinz Groß, Koordinator
Soziale Betreuung & Ehrenamt in der Senioreneinrichtung, das Ziel der
gut besuchten Veranstaltung.
Während die Bezirkspolizistin Nicole Monetha den Senioren
Sicherheitshinweise zum Schutz vor Dieben vermittelte („Niemals
vorne offene Taschen in den Rollator legen! Das ist geradezu eine
Einladung für alle Langfinger“), lockten Reha-Helfer des
Sanitätshauses die älteren Herrschaften auf einen aus verschiedenen
Untergründen bestehenden „Rollator-Parcours“. „Die Senioren
sollen lernen, ihren Rollator auch bei verschiedenen Belägen, etwa
einem Schotterweg, auf Rasen oder an Kanaldeckeln, zu beherrschen.
Besonders der korrekte Umgang an Bordsteinkanten oder das Festsetzen
der Bremsen bereitet vielen Mobilitätseingeschränkten Probleme“,
sagt Reha-Fachberater Christoph Jurkscheit.
Für Maria Fischer als auch für viele andere trainingswillige
Senioren war es jedenfalls ein spannender und abwechslungsreicher
Nachmittag, der nach den absolvierten Übungen bei Kaffee und Kuchen
ausklang.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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