SC Lindweiler beklagt Mitgliederschwund
Stadt erwartet Verständnis von Vereinen
Lindweiler - (hh). Auf zahlreichen Plakaten und während sportlicher
Großereignisse, etwa im Rahmen des jährlichen DFB-Pokalendspiels der
Frauen, ernennt sich die Stadt gerne selbst zur „Sportstadt“.
Verantwortliche des SC Lindweiler können aufgrund dieser
Selbstauszeichnung schon lange nur den Kopf schütteln. Als Nutzer der
Sporthalle Soldiner Straße, die von Anfang 2016 bis April 2017 zur
Unterkunft zahlreicher Flüchtlinge wurde, beklagen sie, dass die
Trainings- und Wettkampfstätte weiterhin gesperrt ist.
Nachdem eine Asbestbelastung des Bodens festgestellt wurde, erfolgte
eine notwendige Sanierung, deren Arbeiten immer noch nicht
abgeschlossen sind. Mehrmals wurde der Zeitpunkt, wann die Schüler
und Vereinssportler in die Halle zurückkehren können, von der Stadt
verschoben. Ein Ende der Raumnot ist vorläufig nicht in Sicht. „Wir
haben verschiedene Anträge geschrieben, damit die für uns wichtige
Sportstätte schneller saniert wird, darunter an die Bezirksvertretung
Chorweiler und den Stadtrat“, erklärt Wolfgang Kahmann,
Vorsitzender des SC Lindweiler.
Erfolg war den Anträgen nicht beschieden, und Informationen seitens
der Stadt gab es lediglich auf Nachfrage. „Die Verwaltung schiebt
und schiebt, weil die Gebäudewirtschaft vollkommen überlastet ist.
Wir werden derweil immer wieder vertröstet und sollen weiter
Verständnis zeigen“, beklagt SC-Geschäftsführer Dirk Bachhausen.
Der Sportclub beklagt nicht nur die fehlende Gewinnung potentieller
Neu-Mitglieder, sondern inzwischen auch den Austritt von rund der
Hälfte seiner bisherigen Mitglieder (aktuell nur noch 70). Während
das Kinderturnen stark eingeschränkt wurde und immerhin in kleine
Räume des Kindergartens verlegt werden konnte, musste die
Kindertanzgruppe aufgelöst werden. Je länger die Hallensperrung
andauert, ist ein weiterer Rückgang der Aktivenzahl zu befürchten.
Peter Pfeifer, Vorsitzender des Stadtsportbundes, steht dem SC
Lindweiler bei. „Dieses Beispiel steht sinnbildlich dafür, wie
respektlos die Stadt mit den Vereinen und wie unprofessionell mit der
Hallen-Situation umgeht. Bis heute hat sie es nicht geschafft, endlich
alle Turnhallen zurückzugeben.“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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