"Sternenkinder" auf dem Friedhof am Worringer Bruch
Stiller Ort der Erinnerung
Roggendorf-Thenhoven - (hh). Unscheinbar zwischen Einfamilienhäusern liegt der Friedhof
an der Heinrich-Latz-Straße, der seit wenigen Monaten der erste
katholische Friedhof für Sternenkinder ist. Als Sternenkinder werden
Menschen bezeichnet, die noch vor oder während der Geburt verstorben
sind. Um diesen Kindern einen würdevollen Platz zu geben und ihren
Eltern zugleich einen stillen Ort der Trauer, aber auch der
Erinnerung, einzuräumen, ist hier ein Gräbergarten entstanden.
Das ellipsenförmige Gräberfeld ist eingerahmt von zwei
abgeschrägten Stahlwänden und bietet in der Mitte eine
Sitzgelegenheit, wodurch ein offener, gleichzeitig jedoch auch
abgeschirmter Schutzraum für die Hinterbliebenen entsteht. Die in die
Wände eingelassenen Sterne aus Buntglasscheiben werfen je nach
Lichteinfall bunt schimmernde Sonnenstrahlen auf die Fläche, wodurch
die Sterne zu kleinen leuchtenden Gedenktafeln werden. Schweigsam
sitzt eine 35-jährige Frau auf der Bank, betrachtet die Wände und
genießt die Ruhe. „Ich habe selbst vor einiger Zeit ein Kind vor
seiner Geburt verloren und bin froh, dass es diese Gedenkstätte gibt.
Ich komme gerne hierhin.“
Auf Initiative einer Gruppe ehrenamtlicher Gemeindemitglieder der
Kirchengemeinde St. Pankratius unter der geistlichen Begleitung von
Diakon Matthias Gill entwarfen die freischaffende Künstlerin Ewa
Salwinski und Architekt Norbert Güsgen das Gräberfeld, das auch
unabhängig der Konfession, der Nationalität oder des Wohnorts der
Eltern für Bestattungen ihrer Sternenkinder offen steht. Die Pflege
der Grabstätte übernimmt die Kirchengemeinde; die Ruhezeit beträgt
drei Jahre.
Weitere Auskünfte erteilt das Pastoralbüro St. Pankratius, St.
Tönnis-Straße 33, Telefon 0221/ 782322.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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