Nur die Kirchengemeinde gedachte der Opfer
Vergessener Jahrestag
Volkhoven/Weiler - (hub). Am 11. Juni jährte sich zum 55. Mal der Jahrestag des
Attentats an der Katholischen Volksschule, das mit einer Lanze und
einem selbstgebauten Flammenwerfer begangen wurde. Es war der erste
Amoklauf in der Geschichte der Bundesrepublik. Acht Kinder und zwei
Lehrerinnen starben.
Der ehemalige Kölner Oberbürgermeister Theo Burauen sagte bei der
Trauerfeier: „Das Herz der Stadt stand still.“ Auf der Tafel an
der Schule steht: „Wir werden sie nicht vergessen!“ Der 55.
Jahrestag wurde jedoch ziemlich ignoriert, selbst der Pflanzenkübel
vor der Schule fehlte. Lediglich die Kirchengemeinde St. Cosmas und
Damian feierte eine Gedenkmesse. Zelebrant Pater Otto Walter verlas
dabei die Namen der zwei Lehrerinnen und acht Kinder.
In der Sitzung am 4. Juli will die Bezirksvertretung Nippes die
Leistung des Heilig Geist-Krankenhauses in Longerich und des
Kinderkrankenhauses Amsterdamer Straße in Riehl bei der Behandlung
der Opfer ehren. Die Krankenhäuser waren nur wenige Monate zuvor
eröffnet worden.
Die Gräber der Kinder befinden sich auf dem Friedhof Weiler. Das Grab
der Lehrerin Ursula Kuhr liegt auf dem Südfriedhof, hier hat die
Stadt die Dauerpflegschaft übernommen. Lehrerin Gertrud Bollenrath
wurde auf dem Nordfriedhof begraben. Ihren Namen wird die
Förderschule Soldiner Straße künftig zum Gedenken im Schulnamen
tragen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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