Kirche wurde zur Kleidertauschbörse und Reparaturcafé
Wider den Wegwerf-Gedanken

Aufmerksam verfolgte der achtjährige Noah, wie Jürgen Distelhoff seine Spielwaren reparierte. | Foto: Hoeck
  • Aufmerksam verfolgte der achtjährige Noah, wie Jürgen Distelhoff seine Spielwaren reparierte.
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Esch - (hh). Ziemlich traurig betrat der achtjährige Noah Beckers in
Begleitung seiner Mutter Monique einen Nebenraum der evangelischen
Jesus-Christus-Kirche und hielt den Reparaturexperten Paul Müller und
Jürgen Distelhoff sein defekten Funkauto und seinen Hubschrauber
hin.

„Kann man da noch etwas machen? Das Auto fährt nicht geradeaus“,
hoffte Noah auf Hilfe der Erwachsenen. Nach wenigen Blicken und kurzem
Ausprobieren hatte Distelhoff bereits den Fehler gefunden. „Ich
justiere die Spureinstellung neu und setze sie fest. Dann sollte es
wieder gehen.“ Als kurz darauf das Auto wieder den Lenkbefehlen
Noahs folgte, kehrte die Freude in das Gesicht des Jungen zurück.
„So, und jetzt schauen wir uns noch den Hubschrauber an!“,
versprach Müller auch hier bestmögliches handwerkliches Geschick. 

Mit einer Doppelveranstaltung lockte die Initiative „Tausch und
Plausch“, der Tauschring im Kölner Norden, junge wie alte Menschen
in das Gotteshaus. Während das Reparatur-Café bereits am Vormittag
öffnete, verwandelte sich die Kirche selbst ab mittags in einen
Kleiderbasar, wo Frauen und Mädchen ab zwölf Jahren an einer
Tauschbörse mitmachen konnten.

Bis maximal 15 Teile (etwa ausrangierte Kleidung, Schmuck oder
Accessoires) durften mitgebracht werden. Anschließend konnten sich
die Besucherinnen in der ersten Runde zunächst mit drei neuen
Stücken eindecken, bevor die zweite Runde freien Zugriff auf die
Reste erlaubte. 
„Das ist das erste Mal, dass beide Veranstaltungen zusammen
durchgeführt werden. Das bietet sich aber auch an, denn so sind viele
Helfer gleichzeitig vor Ort“, bewertet Jürgen Distelhoff die
Premiere der Doppel-Veranstaltung positiv.

Monique Beckers, die extra aus Ehrenfeld angereist war, war
begeistert. „Durch Reparaturen und Tauschmöglichkeiten werden viele
Sachen nicht gleich entsorgt und neu gekauft. So etwas ist viel
nachhaltiger und ressourcenorientiert. Solche Angebote sollte es daher
viel häufiger und in mehreren Kölner Stadtteilen geben.“ 

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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