Bevor es neue Wohngebiete gibt, muss die Infrastruktur stimmen

Wohnen im Kölner Norden

Chorweiler - Der Stadtbezirk Chorweiler hat alles zu bieten, was es zum Thema
„Wohnen“ gibt. Hochhäuser, Ein- und Mehrfamilienhäuser, viel
Natur, gute Anbindungen an den Personennahverkehr, gute Nahversorgung
und viele Freizeitmöglichkeiten. Neuer Wohnraum wird benötigt. Doch
sollen dafür neue Wohngebiete im Stadtbezirk ausgewiesen werden?

Bezirksbürgermeister Reinhard Zöllner:
„Bevor man über die Bebauung der Fläche westlich von Blumenberg
nachdenkt, müssen grundsätzliche Probleme wie Schulen und Verkehr
gelöst werden. Der Rat hat diesbezüglich eine Machbarkeitsstudie in
Auftrag gegeben. Schon heute funktionieren viele Orte im Stadtbezirk
nicht, aber zuerst müssen diese Probleme gelöst werden, da auch die
Vermarktung der bestehenden Baugebiete sehr schleppend vorangeht. So
sind im Baugebiet Krebelsweide in Worringen immer noch Baugrundstücke
zu haben. Potenzielle Bürger bevorzugen wohl eher innenstadtnahe
Wohnlagen.“

Wolfgang Kleinjans, Fraktionsvorsitzender Bündnis 90/Die Grünen:
„In den Stadtteilen wie zum Beispiel Pesch, Heimersdorf und Seeberg
findet ein Generationswechsel statt, dabei werden die Wohnungen mit
weniger Personen belegt. Statt vier oder fünf Kinder haben die
meisten Familien nur noch zwei Kinder. Infolgedessen sinkt die
Einwohnerzahl, und damit ist die Existenz der Nahversorgung
gefährdet. Deshalb will die Bezirksvertretung (BV) durch eine
Ortserweiterung die Einwohnerzahl erhöhen. Hohe Mieten in den
Innenstadtlagen vertreiben die Bevölkerungsgruppen mit geringen
Einkommen an den Stadtrand. Das wollen wir durch attraktive Orte für
alle Bevölkerungsschichten verhindern – dafür muss die
Infrastruktur wie Nahversorgung und Öffentlicher Personennahverkehr
(ÖPNV) stimmen. Der ÖPNV sollte auch mehrere Möglichkeiten
anbieten, um den Ort zu erreichen, damit es immer eine weitere
Möglichkeit gibt, falls ein Weg versperrt ist.“