Bürgergerechte Planung gefordert
Anwohner kritisieren Lieferverkehr auf Venloer Straße

Über die enge Philippstraße soll der Lieferverkehr für den neuen Rewe-Supermarkt an der Venloer Straße erfolgen. | Foto: Brühl
  • Über die enge Philippstraße soll der Lieferverkehr für den neuen Rewe-Supermarkt an der Venloer Straße erfolgen.
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EHRENFELD - (cb). Mit einer Bürgereingabe in der Bezirksvertretung Ehrenfeld
haben Anwohner der Philippstraße ihren Unmut gegen das geplante
Bauvorhaben auf dem ehemaligen Woolworth-Gelände an der Venloer
Straße zum Ausdruck gebracht. Neben Wohngebäuden soll dort auch ein
Verbrauchermarkt entstehen. Vor allem die Pläne für den
Rewe-Supermarkt stoßen seitens der Bürger auf Kritik. Sie
befürchten eine Einschränkung der Lebensqualität durch den
häufigen Lieferverkehr, der von der Stammstraße kommend durch die
Philippstraße abgewickelt werden soll.

Auch die zu befürchtende Lärmimmission, die durch die Be- und
Entlüftung des Supermarktes verursacht würde, macht den Bewohnern
der Umgebung Kopfzerbrechen. „Wir wollen, dass der Supermarkt
bürgergerecht umgesetzt wird. Es gibt machbare Alternativen. Auf die
müssten sich der Investor und die Verwaltung nur einlassen“, bringt
es der Petent Thomas Wenzlawski auf den Punkt.
Die Verwaltung spricht sich jedoch dafür aus, das Bauvorhaben weiter
zu betreiben. „Die geplanten Nutzungen sowie die Bebauung sind
bauplanungsrechtlich zulässig. Das Projekt wurde mit den
Fachdienststellen über ein Jahr abgestimmt, das Antragsverfahren für
die Nutzungsänderung in einen Verbrauchermarkt steht kurz vor
Erteilung der Baugenehmigung“, erklärte Mareike Boller vom
Bauaufsichtsamt in der BV-Sitzung. Neben der Beachtung notwendiger
Abstandsflächen sei gutachterlich nachgewiesen, dass die von dem
Vorhaben ausgehenden Geräusche die Anwohner in dem besonderen
Wohngebiet nicht unzumutbar beeinträchtigten. Hinsichtlich des
Lieferverkehrs in der Philippstraße erklärte die Verwaltung, dass
die Höchstzahl von fünf Lieferungen mit Rewe-eigenen Fahrzeugen pro
Tag in der Baugenehmigung festgehalten werde, ebenso wie die
Zeitfenster der Fahrten von 7 bis 8 Uhr morgens sowie 15 bis 17 Uhr am
Nachmittag. Fremdlieferungen anderer Firmen sollen über eine
entsprechende Lieferzone auf der Venloer Straße erfolgen.
Die Belieferung über die Hansemannstraße abzuwickeln, so wie die
Bürger es fordern, ist laut Verwaltung ausgeschlossen. „Wir
befinden uns im Endstadium der Planungen. Wir haben keine
Möglichkeit, das vom Investor zu verlangen“, so Mareike Boller.
Trotz der klaren Rechtslage auf „Punkt und Komma mit dem Gesetz“,
wie es Linken-Bezirksvertreter Berndt Petri bezeichnete, eröffneten
sich für die Bezirksvertreter angesichts der Anliegen der Bürger
eine Reihe von Fragen. Die sollen nun von der Verwaltung beantwortet
werden. Entsprechend stellten die Stadtteilparlamentarier die
Entscheidung über die Bürgereingabe auf die nächste Sitzung
zurück.
Allerdings:  „Es gibt keine Möglichkeit, dem Investor die
Baugenehmigung zu verweigern. Wir sind auch nicht das Beschlussorgan.
Wir müssen die Bürgeranliegen ernst nehmen, es sollten unsererseits
keine Hoffnungen geweckt werden, die wir nicht erfüllen können“,
wies der Bezirksbürgermeister Josef Wirges seine BV-Kollegen auf die
Zuständigkeiten hin. Nach intensiver Diskussion waren sich die
Bezirksvertreter darin einig, dass die Situation nun in einem
Gespräch zwischen dem Investor WvM Immobilien, der Rewe-Gruppe und
den Bürgern erörtert werden soll. Von Verwaltungsseite soll dies
unterstützt werden und erst nach Beantwortung der offenen
Fragestellungen eine Baugenehmigung erteilt werden.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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