Platz für Wohnen und Künstler
Auf dem Gelände Kolbhallen entstehen Wohnungen

Der Künstlerverein „Wir selbst e.V.“ soll das dreigeschossige, denkmalgeschützte Bestandsgebäude und die dahinterliegende Halle erwerben. Das angebaute, ehemalige Pförtnerhaus soll als Café genutzt werden. | Foto: Brühl
  • Der Künstlerverein „Wir selbst e.V.“ soll das dreigeschossige, denkmalgeschützte Bestandsgebäude und die dahinterliegende Halle erwerben. Das angebaute, ehemalige Pförtnerhaus soll als Café genutzt werden.
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Ehrenfeld - (cb). Veränderungen stehen an in der Künstler-Gemeinschaft
„Kolb-Hallen“ an der Helmholtzstraße. Nach Jahren der
Unsicherheit, was auf dem gut 4.700 Quadratmeter großen Areal
passiert, und einem ständigen Hin und Her zwischen dem Eigentümer,
dem Grundstücksfonds NRW.Urban GmbH, der Stadt als Hauptmieter und
dem Künstlerverein „Wir selbst“, scheint nun eine Lösung
gefunden zu sein. In der Bezirksvertretung Ehrenfeld stellte die
Verwaltung kürzlich eine Vorlage zur Abstimmung, wonach die Stadt den
Verkauf des Grundstücks an einen privaten Investor billigt.

Im Gegenzug soll dort die kulturelle Nutzung durch „Wir selbst
e.V.“ weiter möglich sein. Gemeinsam mit einem Investor hat der
Verein ein Konzept vorgelegt, das Wohnen und Gewerbe auf dem Areal
möglich machen soll. Entlang der Helmholtzstraße soll ein
fünfgeschossiger Gebäuderiegel mit etwa 30 Eigentumswohnungen und
ebenso vielen Mietwohnungen entstehen, mit einem Anteil von 30 Prozent
gefördertem Wohnungsbau. Dahinter sollen zwei zweigeschossige
Lofthäuser errichtet werden. Der Investor plant auch, eine
dreigruppige Kindertagesstätte auf dem Grundstück zu errichten.
Teile der „Kolb-Halle“ werden abgerissen. Die seit 1989 in der
Halle lebenden und arbeitenden Künstler sollen nach den vorliegenden
Plänen ersatzweise Flächen im hinteren Bereich des Geländes
erhalten mit verkehrlicher Anbindung zur Leyendecker Straße. Die
Vorlage sieht vor, dass der Künstlerverein im nordöstlichen Bereich
in einem denkmalgeschützten dreigeschossigen Verwaltungsgebäude
angesiedelt wird und ihm die dahinterliegende Halle für Ateliers,
Aktions- und Ausstellungsflächen zur Verfügung gestellt wird. Im
ehemaligen Pförtnerhaus der Kolb-Werke an der Leyendecker Straße ist
ein Kunstcafé geplant.

Angesichts der angekündigten Verschiebung der kulturellen
Aktivitäten auf dem Grundstück, macht sich allerdings bereits jetzt
unter den Anwohnern der Leyendecker Straße Unruhe breit. Sie
befürchten eine Zunahme vom Lärm und nächtlicher Ruhestörung. Der
Verein „Wir selbst“ hatte zuletzt eingewilligt, den Café-Betrieb
um 22 Uhr zu beenden und Lärmbelästigungen zu vermeiden. Dennoch
beabsichtigt die Stadt im Kaufvertrag festzulegen, dass bei
Nichteinhaltung der Zusagen durch den Verein dieser seinen Teil des
Grundstücks wieder an den Investor zurückgeben müsse.

SPD-Fraktionsvorsitzende Petra Bossinger begrüßt die
Beschlussvorlage: „Nach vielen Jahren des Arbeitens liegt nun ein
tragfähiger Kompromiss vor, welcher den Kulturort Kolbhalle
erhält.“ Für den Umbau der Ateliers regte sie die Förderung durch
öffentliche Mittel der Kulturverwaltung an. Die vorliegenden
Planungen seien eine gute Lösung, meinte auch Grünen-Chefin
Christiane Martin. Allerdings sollten im weiteren Verfahren die
Anwohnerinnen und Anwohner weiter informiert und ihre Interessen
angemessen berücksichtigt werden. Die Bezirksvertretung gab
einstimmig bei Enthaltung von Marlis Pöttgen (FDP/Piraten-Fraktion)
ihre Zustimmung zu dem Vorhaben. Nach dem Stadtentwicklungsausschuss
hat auch der Rat der Vorlage und diesem Konzept zugestimmt.

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