Mit Rücksicht auf Historisches
Auf Schmachtenberg-Gelände sollen Wohnungen entstehen

Neue Wohnungen auf historischem Grund: Auf dem Schmachtenberg-Gelände an der Subbelrather Straße stehen noch historische Gebäude, deren Erhalt im Rahmen der Neubebauung des Grundstücks gefordert wird. | Foto: Brühl
  • Neue Wohnungen auf historischem Grund: Auf dem Schmachtenberg-Gelände an der Subbelrather Straße stehen noch historische Gebäude, deren Erhalt im Rahmen der Neubebauung des Grundstücks gefordert wird.
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Neuehrenfeld - (cb). Bis weit in das Takufeld hinein reicht das Grundstück der
Metallwaren-Fabrik Schmachtenberg Qualitätswerkzeuge, gegründet 1908
von den Brüdern Carl und Friedrich Schmachtenberg, an der Venloer
Straße 486. Eingegrenzt wird das Gelände von den Kleingärten im
Norden und der Grünanlage mit Spielplatz und Skater-Park im Takufeld
im Osten. Das Unternehmen plant nun seinen Umzug. Die alten
Produktionsstätten und Werkshallen sowie die Wohngebäude an der
Subbelrather Straße werden wohl einem ambitionierten Wohnprojekt der
WvM-Immobiliengruppe weichen müssen.

Die WvM hat die Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanes
beantragt. Die Planungen sehen vor, dort rund 175 Wohneinheiten zu
errichten, eine Mischung aus öffentlich geförderten Mietwohnungen
und freifinanzierten Eigentumswohnungen. Das Vorhaben wurde nun auch
auf der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Ehrenfeld diskutiert.
Die Lokalpolitiker begrüßten zwar grundsätzlich die geplante
Wohnbebauung, gaben dem Bauträger aber noch einige Auflagen mit auf
den Weg. Unter anderem soll, wenn möglich, sechsgeschossig, statt wie
bisher geplant vier- bis fünfgeschossig gebaut werden. Auch sollen 40
Prozent öffentlich geförderter Wohnungsbau entstehen. Die WvM hat
bereits einem 30-prozentigen Anteil zugestimmt. Bei dem restlichen
Anteil an Eigentumswohnungen soll ein Bereich für eine Baugruppe
realisiert werden, so die Vorgabe der Bezirksvertreter an den
Bauherrn. Um der Vorgabe der Schaffung von Spielmöglichkeiten zu
entsprechen, wurde seitens der Bezirksvertreter vorgeschlagen, den
schon vorhandenen Spielplatz im angrenzenden Takufeld durch den
Investor mit neuen Geräten aufwerten zu lassen. Dies müsste dann in
einem entsprechenden städtebaulichen Vertrag geregelt werden, hieß
es seitens der Verwaltung. Die spätere Pflege und Instandhaltung
würde allerdings dann beim Amt für Landschaftspflege und
Grünflächen liegen.

Auch hinsichtlich des benachbarten Fußballplatzes des TuS 1865
Ehrenfeld und der Skater- und BMX-Anlage müsse sich die WvM Gedanken
machen, wie sie mit entsprechenden Maßnahmen verhindern könne, das
spätere Anwohner wegen der Geräuschentwicklung von den beiden
Sportanlagen von ihrem Klagerecht Gebrauch machen. Womöglich sei dann
die Nutzung der Sportanlagen nur noch eingeschränkt möglich. Dies
gelte es zu vermeiden. Was die Kapazitäten der künftigen Tiefgarage
angeht, waren sich die Bezirksvertreter nicht ganz so einig. Eine
knappe Mehrheit fand der Vorschlag der CDU, weitere Stellplätze als
Quartiersgarage zu schaffen, die dann Nachbarn und Besuchern zur
Verfügung steht. Hier sei modernes Parkplatz-Sharing zu nutzen. Die
CDU ist auch der Meinung, dass die historischen Gebäude, deren
denkmalpflegerischer Wert bislang nicht einzuschätzen sei, auf dem
Gelände erhalten werden könnten und griff damit Forderungen seitens
der Ehrenfelder Bürgervereinigung auf. „Ich bin überzeugt, dass
Architekten, die das wollen, das auch können“, sagte
CDU-Fraktionsvorsitzender Martin Berg. Zusammen mit Grünen, FDP und
Deine Freunde stimmte die CDU deshalb für eine Mehrfachbeauftragung
zwecks Erstellung von alternativen Planungen unter dem Aspekt der
Einbeziehung der historischen, auf dem Gelände vorhandenen Gebäude.
Die Gesamtzahl der Wohnungen dürfe sich allerdings nicht verringern
und sei gegebenenfalls mittels der angeregten Erhöhung der Geschosse
auszugleichen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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