Die Moschee will sich öffnen
Beschäftigung mit Religion, Gesellschaft, Kultur

Murat Sahinarslan ist der neue Direktor des Moscheeforums an der Kölner Zentralmoschee. | Foto: Offizier
  • Murat Sahinarslan ist der neue Direktor des Moscheeforums an der Kölner Zentralmoschee.
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Ehrenfeld - An der Kölner Zentralmoschee soll das neugegründete Moscheeforum
eine Öffnung des Gotteshauses in die Kölner Stadtgesellschaft
schaffen. „Wir wollen den Dialog in das Veedel verstärken“, sagt
Ayse Aydin, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der
Ditib, der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion.

Eine offizielle Eröffnung des Moscheeforums steht noch aus. Anders
als bei der Eröffnung der Moschee will die Ditib einen Termin, der
auch mit Oberbürgermeisterin Henriette Reker abgestimmt ist. An der
kurzfristig angesetzten Eröffnungsfeier im Spätsommer 2018 hatte
Reker nicht teilgenommen.

Seit dem 1. Oktober 2019 ist Murat Sahinarslan als Direktor des
Moscheeforums im Amt und plant unterschiedliche Formate, um unter den
drei Rubriken „Religion“, „Gesellschaft“ und „Kultur“
weiteres Leben in die Moscheegemeinde zu bringen. Im Moscheeforum
sollen Kunstausstellungen, Lesungen und Buchbesprechungen sowie
Konzerte stattfinden. Drei Jahre Zeit hat er sich für die Etablierung
der Angebote gegeben. Sahinarslan meint: „Wir müssen größere,
offenere und freiere Veranstaltungen wie Straßenfeste veranstalten,
damit uns die Menschen kennenlernen.“

In einer halbjährlichen Veranstaltung soll es einen Dialog mit
Politikern und Nachbarn geben, bei dem auch kritische Themen
angesprochen werden sollen. Sahinarslan: „Das Wichtigste ist für
uns dieser Gesprächskreis Stadtgesellschaft.“ An „Teeabenden“
sollen 60 bis 90 Minuten für Veranstaltungen aus allen drei Rubriken
vorbehalten sein. Im interreligiösen Gesprächskreis sollen Vertreter
verschiedener Religionen zusammenkommen. Das Religionsforum soll den
Koran aus unterschiedlichen Perspektiven wie der Exegese, der
Geschichte oder seiner Ästhetik beleuchten. Bedeutsam für
Sahinarslan soll auch „Generationen im Gespräch“ werden, wenn auf
dem Podium die erste Generation der „Gastarbeiter“ und die dritte
Generation ihrer Nachkommen aufeinander treffen.

Vom Besucherservice zum Moscheeforum ist auch die Organisation der
Moscheeführungen gewechselt. Im Jahr 2019 sind rund 700 Gruppen durch
das Gotteshaus geführt worden. Etwa 65 Prozent der Besucher sind
nicht-muslimisch. Das Alter reicht vom Kindergarten bis zu den
Senioren. Kleinunternehmen, große Konzerne oder Familien wollen einen
Blick in den Gebetssaal werfen. Diese große Nachfrage hat dazu
geführt, dass 14 Moscheeführungs-Formate entwickelt worden sind.
Geführt werden die Gruppen bisher von zwei hauptamtlichen
Moscheeführerinnen und drei Helfern. Sahinarslan ergänzt:
„Mittlerweile haben wir 17 zusätzliche Moschee-Guides
ausgebildet.“ Im Angebot befinden sich die Sprachen Deutsch,
Türkisch, Englisch und Arabisch.

Weitere Informationen auf
www.zentralmoschee-koeln.de

Redakteur/in:

Michael Offizier aus Köln

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