Baum-Torso
Blutbuche im Rochuspark muss nach Sturmschaden beschnitten werden

Lebensraum für Vögel und Insekten: Nach dem Sturmschaden musste die alte Blutbuche im Rochuspark stark beschnitten werden und dient künftig als Habitat-Baum. | Foto: Brühl
  • Lebensraum für Vögel und Insekten: Nach dem Sturmschaden musste die alte Blutbuche im Rochuspark stark beschnitten werden und dient künftig als Habitat-Baum.
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Ossendorf - (cb). Die orkanartigen Böen des Sturmtiefes Burglind, das zu
Jahresbeginn auch über Köln hinwegfegte, haben auch die alte
Blutbuche im Rochuspark stark geschädigt. Bei einer Nachkontrolle des
Baumes wurden Rissbildungen im Bereich der Starkastgabelung
festgestellt. Der Baum verfügte bereits über eine sogenannte
dynamische Kronensicherung, das heißt die Zwiesel der Baumkrone waren
durch elastische Seile miteinander verbunden. Diese Trag- und
Haltesicherung verhinderte zwar, dass der Starkast vom Hauptstamm
herunterbrach, doch der Riss war zu stark als dass man den seitwärts
wachsenden Ast hätte auf diese Art weiter sichern können.

„Der ausbruchgefährdete Stämmling ist gerissen und hing in der
Kronensicherung. Die Kronensicherung hat ihre Funktion, das
Herunterfallen des Stämmlings zu verhindern, erfüllt. Eine solche
Kronensicherung kann aber nicht verwendet werden, gerissene oder auch
angerissene Stämmlinge zu sichern“, erklärte Johannes Stuffrein
vom Amt für Landschaftspflege und Grünflächen.

Im Klartext, die 130 bis 150 Jahre alte Blutbuche musste zur
Wiederherstellung der Verkehrssicherheit stark beschnitten werden. Ein
sogenannter Kronensicherungsschnitt wurde durchgeführt. Dabei wurde
der Haupt-Starkast gänzlich entfernt und auch die Krone des Baumes
den „veränderten Gegebenheiten“ angepasst und zurückgeschnitten.
Übrig geblieben ist jetzt nur noch ein Baum-Torso, der an einen
monumentalen Marterpfahl erinnert.

„Mögliche andere Sicherungstechniken des Stämmlings beispielsweise
durch eine Verbolzung war aufgrund des Rissbildes sowie der
fortgeschrittenen Holzfäule im Zwieselbereich nicht möglich“, so
Stuffrein. Bereits vor Jahren sollte der alte Baum aufgrund seines
Pilzbefalls gefällt werden. Bürger aus Bickendorf und Ossendorf
setzten sich damals vehement für den Erhalt ein. Seine
charakteristischen blutroten Blätter wird der Baum nun wohl nie mehr
tragen. Die Blut-Buche wird aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr
ausschlagen. Der Stamm dient künftig als Habitatbaum für Tiere wie
Vögel und Insekten, die sich dort ansiedeln können. Im Rochuspark
stehen noch weitere alte Baumriesen, darunter eine große Schwarznuß,
die wie die Blutbuche zum Garten der früheren Fabrikantenvilla von
Emil Pfeifer gehörten. Dieser erwarb 1840 das benachbarte Gut
Frohnhof und Teile des Ossendorfer Wäldchens und gründete dort eine
Rübenzuckerfabrik, der Grundstein für das spätere Unternehmen
„Pfeifer und Langen“.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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