Keine grünen Inseln
Bürgereingabe für mehr Grün an der Vogelsanger Straße
Ehrenfeld - (dcb). Neuer Asphalt, breite Verkehrsinseln, neue Gehwege und
Längsparken. Auch an 76 neue begleitende Straßenbäume und
dazugehörige Baumscheiben wurde gedacht. Zwar zeigen die jungen
Setzlinge bereits ihr erstes Grün, doch noch erscheint die
Vogelsanger Straße in Teilen eher trist und grau in ihrer lichten
Weite.
Der Umbau war notwendig geworden, um die über 100 Jahre alten
Straßenuntergrund nachhaltig zu sanieren. Hinweise und Anregungen der
Bürgerinnen und Bürger wurden bei der Planung von der Verwaltung
geprüft und 2015 in die Entwurfsplanung übernommen. Entlang der neu
hergestellten Fahrbahn werden noch in beiden Richtungen ergänzende
Fahrbahnmarkierungen und Schutzstreifen für Radfahrer abmarkiert.
Bereits im vergangenen Jahr hatten sich allerdings einige
Anwohnerinnen und Anwohner noch während der andauernden Bauarbeiten
darüber beklagt, dass anscheinend zu wenig an Grün gedacht worden
wäre. Eiligst wurde eine Unterschriftenaktion organisiert und eine
Überarbeitung der Umgestaltung angeregt. Vorgeschlagen wurden dabei
zusätzliche Laternenbegrünung, begrünte Mittelinseln, Beete als
Bienenweide und begrünte Pergolas über Parkplätzen. Schön und gut,
sagte sich die Verwaltung und bezog nun Stellung zu den
Änderungsvorschlägen zur Straßenumgestaltung. Diese Vorlage landete
auf den Sitzungstischen der Bezirksvertreterinnen und -vertreter in
Ehrenfeld. Die Verwaltung empfahl, die laufende Baumaßnahme gemäß
dem Baubeschluss der Bezirksvertretung Ehrenfeld umzusetzen. Eine
Begrünung von Straßenlaternen werde durch die RheinEnergie als
Betreiber aus Gründen der Standsicherheit der Masten und der Pflege
abgelehnt, Begrünungen von Verkehrsinseln seien aus
Verkehrssicherheitsgründen grundsätzlich nicht vorgesehen und an
Blumenbeeten weidende Bienen dienten nicht den Belangen des
öffentlichen Verkehrs. Eine Bepflanzung von Baumbeeten in der Straße
hätte aufgrund des hohen Nutzungsdrucks zum Beispiel durch
abgestellte Fahrräder an den Baumschutzbügeln, die das Erdreich
verdichteten und die Bepflanzung beschädigten, wenig Erfolg zu
gedeihen. Insgesamt sieht die Verwaltung in der geschilderten
Situation und im geplanten Bauendzustand wenig Möglichkeiten der
Veränderung im Sinne der Beschwerdeführerin. Immerhin wolle die
Verwaltung die Aufstellung von Sitzgelegenheiten prüfen.
Nach Abschluss der Bauarbeiten bot die Verwaltung an, in einem
Ortstermin mit den Engagierten vor Ort weitere Möglichkeiten zu
besprechen. Die Ehrenfelder Bezirksvertretung folgte zwar
grundsätzlich der Verwaltungsmeinung, sah in den Forderungen der
Bürgerinnen und Bürger doch ein berechtigtes Interesse und änderte
die Vorlage dahingehend, dass ein Viertel der Baumscheiben nicht
versiegelt werden soll, um sie durch Baumpatenschaften pflegen zu
lassen.
Bei einem Ortstermin mit der Initiatorin der Unterschriftenaktion
hatten sich die Politikerinnen und Politiker auf weitere Lösungen
verständigt, um die Situation zu optimieren: Hochbeete für Urban
Gardening auf dem Fröbelplatz, Bewerbung von Fassadenbegrünung,
Bankstandorte auswählen und Gespräche mit der RheinEnergie über
Laternenbegrünung. Der so geänderten Vorlage stimmte die BV
mehrheitlich gegen die Stimmen der CDU-Fraktion zu.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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