Schluss mit Grau und Rot
Bürgerzentrum Ehrenfeld wird saniert
EHRENFELD - (cb). Neues steht an im Bürgerzentrum Ehrenfeld. Mit rund 1,3
Millionen Euro Fördermitteln des Landes aus dem Sonderprogramm zur
Integration von Flüchtlingen wird die Stadt das Gebäude an der
Venloer Straße sanieren und eine Nutzungserweiterung einzelner Räume
durchführen. Ende 2018 muss die Sanierung und das geförderte Projekt
„Gemeinsam Ehrenfeld gestalten“ abgeschlossen sein.
Im Mai oder Juni soll der Bau an der Venloer Straße eingerüstet
werden. Das graue Äußere des Altbaus wird also einem freundlichen
Farbton weichen, die Fassade wird gestrichen und auch neue Fenster
werden im Rahmen der anstehenden energetischen Sanierung eingebaut.
„Seit einem Jahr wissen wir, dass die Sanierung kommt. Die Zeit
wurde für Planungen, eine Bedarfsanalyse und Kostenkalkulationen
genutzt“, erklärt Leiter Andreas Pöttgen.„
Jetzt sind wir froh, dass es ab Mai endlich losgeht. Denn die
Zustände im Haus sind seit längerem katastrophal. Die ganze Elektrik
zum Beispiel im Keller hängt an einer feuchten Wand“, erläutert
Andreas Pöttgen, Leiter des Bürgerzentrums, die derzeitige
Situation.
Feuchte Wände, Kältebrücken, ausgefallene Heizungen, marode
Toilettenanlagen und fehlender Brandschutz, das sind die wichtigsten
Mängel, die nun behoben werden. „Wir bekommen eine neue
Toilettenanlage, die Erker im Café werden neu gemacht, die Glasfront
zum großen Saal wird erneuert und das ganze Haus wird sich künftig
mit einem neuen Farbkonzept präsentieren“, so Pöttgen. An vielen
Stellen käme das markante Rot zwar weg, werde aber nicht ganz
verschwinden. Auch die Treppe an der Herbrandstraße wird im Zuge der
Sanierung durch einen Neubau ersetzt und der Altbau bekommt ein neues
Aufputz-Wasserleitungssystem. „Wir haben hier noch alte Bleirohre in
den Wänden und konnten seit längerem das Wasser nicht mehr nutzen.
Das schränkt viele Angebote und Initiativen, die das Büze nutzen,
sehr ein“, schildert Pöttgen ein entscheidendes Hindernis bei der
Arbeit.
Denn immerhin besuchten rund 82.000 Menschen im vergangenen Jahr das
sozio-kulturelle Zentrum, das seit Mitte der 1980er-Jahre den Menschen
in Ehrenfeld vielfältige Möglichkeiten der sozialen Beratung, des
interkulturellen Dialogs und Angebote zur Verbesserung und Steigerung
ihrer Lebensqualität bietet. Ob Kinder- und Jugendarbeit,
Sozialberatung, Kulturarbeit, Angebote in den Bereichen
Erwachsenenbildung und Inklusion oder die wichtige Willkommensarbeit
mit geflüchteten Menschen im Stadtbezirk, das Bürgerzentrum
Ehrenfeld ist inhaltlich sehr aktiv. „Der Raumbedarf wächst. Wir
brauchen mehr Schreibtische, um diese wichtige Stadtteilarbeit machen
zu können“, so Pöttgen. Einer der Schwerpunkte ist derzeit die
Geflüchtetenarbeit und die Integration von Migranten.
Durch die Förderung des Landes konnte bereits im Sommer vergangenen
Jahres eine Personalstelle in diesem Bereich geschaffen werden. Seit
Juli 2016 betreut und begleitet Xenia Kuhn als Quartiersmanagerin des
Büze Projekte zur Alltagsgestaltung, Freizeitbeschäftigung und
Informationsvermittlung von Flüchtlingen im Wirkungsbereich des
Bürgerzentrums. So wurde im Januar eine Veranstaltungsreihe zum Thema
Flucht und Migration unter dem Motto „Wohin gehen wir?“ etabliert
und ein wöchentlicher Treffpunkt für männliche Geflüchtete im
Büze ins Leben gerufen. Andere niederschwellige Projekte werden über
einen projektbezogenen „Verfügungsfonds“ von 33.000 Euro
ermöglicht. Nach nur einem halben Jahr seien die Mittel bereits
nutzungsorientiert ausgeschöpft worden, zeigte sich Xenia Kuhn
begeistert: „Die Vielfalt der Projekte zeigt, wie integrative
Projektideen entstehen und die Willkommenskultur bei uns im Stadtteil
positiv aufrecht erhalten wird.“ Auch wenn das Fördervolumen
bereits ausgeschöpft sei, müsse man die Projekte weiter begleiten
und die wichtige Vernetzungsarbeit vorantreiben. Dazu gehört auch
eine neue Broschüre, mit der sich das Bürgerzentrum neuerdings in
mehreren Sprachen speziell an Migranten wendet. Dazu wurde das neu
gestaltete deutschsprachige Infoheft mit finanzieller Hilfe des
Komm-An-Projektes der Landesregierung in die Sprachen Arabisch,
Kurdisch, Russisch, Farsi, Patschu und Französisch übersetzt.
„Damit wollen wir die Teilnahme und Einbindung von allen
gesellschaftlichen Gruppen an Angeboten im Büze erhöhen und zur
interkulturellen Verständigung im Veedel beitragen“, unterstreicht
Geschäftsführer Andreas Pöttgen den Zweck des neuen
Kommunikationsmittels zur Darstellung des Bürgerzentrums.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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