Einbahnstraße Venloer Straße?
Die CDU-Ratsfraktion legt ein Zukunftspapier vor

Das Nadelöhr Venloer Straße in Ehrenfeld ist für viele Verkehrsteilnehmer ein Ärgernis. Parkende LKW in zweiter Reihe machen das Fahrradfahren oft zu einer heiklen Angelegenheit. | Foto: Brühl
  • Das Nadelöhr Venloer Straße in Ehrenfeld ist für viele Verkehrsteilnehmer ein Ärgernis. Parkende LKW in zweiter Reihe machen das Fahrradfahren oft zu einer heiklen Angelegenheit.
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Ehrenfeld - (cb). Die Venloer Straße in Ehrenfeld soll zwischen Innerer
Kanalstraße und Ehrenfeldgürtel in eine Einbahnstraße umgewandelt
werden. Das hat die CDU-Ratsfraktion kürzlich bei einem Veedelsforum
mit Vereinen und Initiativen in Ehrenfeld vorgeschlagen. Damit soll
der Fahrradverkehr auf dieser Achse gestärkt werden und der
Durchgangs- sowie der Ladeverkehr insgesamt beruhigt werden.

Vor allem die zu Stoßzeiten in zweiter Reihe auf dem Fahrradstreifen
abgestellten Privat- und Lieferfahrzeuge machen den Weg über die
Venloer Straße zu einem oft lebensgefährlichen Ritt durchs Veedel.
Sporadische Kontrollen der Polizei und des Ordnungsamtes verpuffen
zumeist. Eine dauerhafte Lösung soll her. Dabei ist die Idee nicht
neu. Auch die Grünen in Ehrenfeld fordern seit Jahr und Tag, die
Venloer Straße autofreier zu gestalten und Fahrradfahrern und
Fußgängern mehr Platz einzuräumen. In welche Fahrtrichtung
allerdings künftig die motorisierten Verkehrsteilnehmer fahren
sollen, steht noch nicht fest. Ein entsprechend gegenläufiger
Verkehrsfluss müsste parallel zur Venloer Straße, entweder auf der
Subbelrather Straße oder auf der Vogelsanger Straße, eingerichtet
werden. Ob dort auch als Einbahnstraße, auch eine offene Frage. Auch
das Verkehrskonzept für Downtown Ehrenfeld – insbesondere die
Seitenstraßen der Venloer Straße – müssten überdacht werden.

Die neuerlich von der CDU vorgeschlagene Einbahnstraßen-Regelung soll
nun durch die Verwaltung geprüft werden. Einen entsprechenden Antrag
wird die CDU-Fraktion im Rat in der kommenden Sitzung des
Verkehrsausschusses stellen. „Die Ehrenfelder Mobilität ist in
gewisser Weise auch ein Spiegelbild der gesamtstädtischen Situation.
Die können wir nur verbessern, wenn wir breit gefächerte Angebote
schaffen – für die wachsende Zahl an Fahrradfahrern genauso wie
für die Pendler, die Autofahrer oder die Fußgänger“, sagte
CDU-Fraktionsgeschäftsführer Niklas Kienitz. Als Herausforderung
identifiziert die CDU die beim U-Bahnbau Anfang der 1990er-Jahre für
diesen Abschnitt festgelegte Zweckbindung öffentlicher Fördermittel
von Land und Bund, die bis 2027 einen erneuten Umbau der Venloer
Straße ausschließen würde. Doch hier gelten Ausnahmen, so Kienitz.
Demnach könnte die Verwaltung mit den Fördergebern verhandeln, weil
eine Verbesserung der Funktionalität die Zweckbindung aufheben
könnte. In einem „Papier zur Zukunft des Stadtbezirks Ehrenfeld“
hat die CDU-Ratsfraktion diese und weitere Ideen festgehalten. So
möchte die CDU, dass die Stadtbahnlinie 4 bis nach Widdersdorf
verlängert wird und das Parkdeck am Westfriedhof in Bocklemünd
aufgestockt wird. „Wir unterstützen den Beschluss der BV Ehrenfeld,
verschiedene Trassenvarianten für eine Verlängerung der Linie 4
untersuchen zu lassen und werden uns für die Umsetzung der besten
Lösung einsetzen“, sagte Kienitz.

Mit Quartiersgaragen soll die Aufenthaltsqualität gesteigert werden
und dafür gesorgt werden, dass Fußgänger – insbesondere mit
Rollatoren oder mit Kinderwagen – nicht mehr durch Autos auf den
Gehwegen behindert werden. Auch die Kultur-Szene Ehrenfelds nehmen die
Christdemokraten ins Visier. „Wir setzen uns dafür ein, den
lebendigen und bunten Charakter Ehrenfelds zu bewahren“, so der
Fraktionsgeschäftsführer. Vereine wie Jack in the Box und das Kino
Cinenova sollten erhalten bleiben. „Im Spannungsfeld zwischen der
Kreativ- und Kulturszene und dem wachsenden Bedarf an Wohnraum,
müssen wir für einen ausgewogenen Ausgleich der Interessen
sorgen“, sagte Kienitz.

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