Liebe und viel Toleranz in Ossendorf

Eheleute Muders feiern 65. Hochzeitstag

OSSENDORF - (as). „Ich sage immer, dass ich mir zuerst meine Schwiegereltern
ausgesucht habe“, lacht die 87-jährige Rosa Maria Muders mit einem
schelmischen Seitenblick auf ihren 92-jährigen Ehemann Peter. Kennen
gelernt hat die Kölnerin ihren kölschen Jung Peter vor 68 Jahren.

„Bevor ich Peter zum ersten Mal getroffen haben, kannte ich bereits
seine Eltern und seine Geschwister. Damals wohnte ich noch bei meinen
Eltern in Klettenberg und war mit seiner Schwester und seinem Bruder
befreundet. Als Peter 1949 aus der Gefangenschaft zurück nach Köln
kam, lud mich seine Familie ein, seine Heimkehr mit zu feiern. Wir
haben gleich einander gemocht“, erzählt sie weiter. „Sie war, wie
man in Köln sagt, „ne staatse Schuss“, erinnert sich Peter noch
gut. Drei Jahre später, 1952, gaben sich Rosa Maria und Peter in der
Pfarrkirche Sankt Bruno in Klettenberg das Jawort. Nun feierten sie
Eiserne Hochzeit. „Die ersten Jahre nach dem Krieg waren nicht
einfach. Köln war zerbombt, und unsere erste eigene Wohnung teilten
wir uns mit einer anderen Familie“, erzählt Muders.
Doch schon vier Jahre später überredete ein Freund Peter Muders, in
eine Karnevalsgesellschaft einzutreten. Ursprünglich wollte der
gelernte Installateur, als er 1956 in das Kölner Traditionskorps Jan
von Werth eintrat, nur ein Jahr mitmachen. Geblieben ist er 60 Jahre.
Muders wurde Tanzoffizier, stolzer Reiter und Generalobrist mit vielen
Auszeichnungen. Ehefrau Rosa Maria unterstützte ihn und begleitete
ihn zu den Festen. „Ich bin zwar seit sechs Jahrzehnten Mitglied,
aber die Freude und der Spaß, den wir in der Gesellschaft erlebt
haben, fühlen sich an wie 120 Jahre“, resümiert der betagte
Bräutigam. Eine große Jubiläumsfeier mit Freunden, Verwandten und
Vereinsmitgliedern feiert das Ehepaar im Casino der
Karnevalsgesellschaft. Auf die Frage nach einem Rezept für eine lange
und glückliche Ehe raten beide: Liebe, Vertrauen und Toleranz.