Großes Aufräumen
Ehemaliges Güterbahnhofsgelände verändert sich
EHRENFELD - (cb). Erst das zweitägige Streetfood-Festival dann der
Nachtflohmarkt. Zwei beliebte Veranstaltungen, die Strahlraft weit
über Ehrenfeld hinaus besitzen, sagen „Tschüss“. Tausende
pilgerten zu „Jack in the Box“ auf das Gelände des ehemaligen
Güterbahnhofs Ehrenfeld, um sich den trendigen, exotischen
kulinarischen Genüssen von der „Straße“ hinzugeben oder am Abend
„zu Trödeln“. Damit ist es nun vorbei.
Während das Streetfood-Festival zum letzten Mal auf dem
Gelände stattfand, wird der Flohmarkt Nachtkonsum am 29. Oktober, von
17 bis-23 Uhr letztmalig bei Jack in the box zu Gast sein. Denn der
Eigentümer des Grundstückes, der Immobilienentwickler Aurelis Real
Estate, will auf der sieben Hektar großen Fläche bauen.
Dort soll ein gemischt genutztes Stadtquartier mit rund 450 Wohnungen
in verschiedenen Formen sowie mit gewerblichen, soziokulturellen
Nutzungen und gegebenenfalls Bildungseinrichtungen entstehen.
Bei Jack in the box ist derzeit Auf- und Abräumen angesagt. Seit 2006
nutzt der gemeinnützige Verein Räume und eine Halle auf dem
Ehrenfelder Güterbahnhofsgelände um Qualifizierungsmaßnahmen für
Arbeitsuchende durchzuführen. Sie wurden auch für Veranstaltungen
wie dem Street-Food-Festival oder den Nachtflohmarkt vermietet. Der
Verein muss nun seine Räumlichkeiten bis Ende Oktober verlassen und
zieht in die Südstadt an die Koblenzer Straße. „Für die Räume
des ehemaligen Sitzes der Firma Otto Wolff haben wir einen Mietvertrag
bis 2018 unterschrieben. Wir betrachten das erst mal als eine
Zwischenlösung. Ob wir irgendwann einmal wieder nach Ehrenfeld kommen
ist noch offen“, sagt Martin Schmittseifer, Gründer und Vorstand
des Vereins. Momentan verhandle man gemeinsam mit einem „Investor
aus der Kreativbranche“ mit der Eigentümerin Aurelis darüber, die
komplette Ostspitze des Geländes rund um die alten Güterhallen zu
kaufen, mit dem Ziel dort ein sozio-kulturelles Zentrum zu planen.
„Ein komplexes Thema. Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass wir
irgendwann wieder nach Ehrenfeld kommen“, so Schmittseifer.
Auch die Bezirksvertretung hatte sich bereits im Planungsprozess des
Geländes dafür ausgesprochen, die alten Güterhallen zu erhalten und
dort gegebenenfalls auch Jack in the box anzusiedeln. Welches Konzept
schließlich zum Zuge kommt ist fraglich.
Sicher scheint zumindest vorerst die Zukunft des
„Street-Food-Festivals“. Während der „Nachtkonsum
Nachtflohmarkt“ künftig auf der Schäl Sick in der Abenteuerhalle
Kalk (Termin 5. November, 17 bis 23 Uhr) Quartier bezieht, startet
die kulinarische Weltreise der Gastrotrucks ab November im Schatten
des Helios-Turms in Ehrenfeld. Am 5. Und 6. November findet das
Street-Food-Festival erstmals in der früheren DQE-Halle auf dem
Helios-Gelände statt. Dies bestätigte eine Sprecherin des
Veranstalters auf Nachfrage des Kölner Wochenspiegel. Möglich wird
diese temporäre Nutzung durch die Vermietung der Halle und des
angrenzenden Außengeländes durch den Eigentümer des
Helios-Geländes, die Bauwens-Gruppe, an den Underground-Betreiber
Micki Pick. „Wir haben mit ihm für die temporäre Nutzung einen
Mietvertrag bis Mitte 2018 abgeschlossen. Dann soll es mit dem Bau der
Helios-Schule losgehen“, bestätigte Maice Miosic
Helios-Projektleiterin von der Bauwens-Gruppe.
Auch die derzeit auf dem Güterbahnhofgelände angesiedelte
Urban-Gardening-Initiative „Gartenbahnhof Ehrenfeld“ bekommt neben
den Garten an der Vitalisstraße ein neues temporäres Zuhause auf dem
Heliosgelände. „Wir haben der Gartenwerkstatt das Grundstück am
Gürtel hinter dem Matratzengeschäft zur Verfügung gestellt“,
bestätigte Miosic. Auch das nur auf Zeit, bis es auch dort gebaut
werde.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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