„Familienzentrum" statt Brache
Ehemaliges Sportplatzgelände in Ossendorf

Der brachliegende ehemalige Sportplatz an der Wilhelm-Schreiber-Straße sollte nach dem Willen der Bürgerschaft wieder für die Grundschule und die Familien im Veedel nutzbar gemacht werden. | Foto: Brühl
  • Der brachliegende ehemalige Sportplatz an der Wilhelm-Schreiber-Straße sollte nach dem Willen der Bürgerschaft wieder für die Grundschule und die Familien im Veedel nutzbar gemacht werden.
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Ossendorf - (dcb). Die von der Stadt vorgesehene Nutzung des ehemaligen
Sportplatzes an der Wilhelm-Schreiber-Straße sorgt in der Ossendorfer
Bevölkerung für Unverständnis. Vor ein paar Jahren als Standort
für eine Flüchtlingsunterkunft aufwendig hergerichtet, liegt das
Grundstück seit 2019 brach. Nun haben Ratspolitiker von Grünen, CDU
und Volt beschlossen, dort die geplante Gesamtschule Butzweilerhof
anzusiedeln – vorübergehend, bis die Schule an der
Fitzmauricestraße in ein paar Jahren fertiggestellt ist.

Bürgerschaft, Anwohnerinnen und Anwohner der
Wilhelm-Schreiber-Straße und die Schulgemeinde der Grundschule
Peter-Lustig-Schule fühlen sich wenig mitgenommen von dem neuen
Ratsbündnis und der Verwaltung. Sie wünschen sich nämlich eine
Nutzung des ehemaligen Sportplatzes für das ganze Veedel. „Unser
Vorwurf an die Antragsteller ist der, dass man einfach vorgegangen
ist, ohne im Vorfeld mit der Schule oder den Bürgern im Nahbereich
der Schule zu sprechen. Aus unserer Sicht ist es schlicht unmöglich
dort eine Schule auch nur interimsmäßig zu platzieren“, sagt Ralf
Leisen, Vorsitzender der Bürgervereinigung Ossendorf. Schon jetzt
spielten sich morgens vor Schulbeginn und am Nachmittag gefährliche
verkehrliche Situationen in der Wilhelm-Schreiber-Straße und am
kleinen Wendehammer ab, da die Mehrzahl der Kinder mit dem Auto
gebracht würde. Eine Sicherung des Schulweges, die Verlängerung des
Bürgersteiges, seitens der Stadt lässt aber seit langem auf sich
warten. Wenn dort nun noch eine zweite Schule angesiedelt würde,
werde sich die Situation womöglich noch verschärfen.

Ähnlich sieht das Udo Hanselmann (SPD), Ehrenfelds stellvertretender
Bezirksbürgermeister: „Es ist einfach keine Politikkultur, die
Leute im Veedel bei solchen Entscheidungen zu übergehen. Die SPD ist
nicht gegen die Gesamtschule in Ossendorf, die wir selbst mitinitiiert
haben. Aber der Interimsbau der Gesamtschule sollte doch eher im
Umfeld des Planungsgebietes am Butzweilerhof gesucht werden“, so die
Forderungen Hanselmanns. Seine Idee, den Sportplatz
Wilhelm-Schreiber-Straße wieder in seinen ursprünglichen Zustand zu
versetzen und danach der Peter-Lustig-Schule wieder als „grünes
Klassenzimmer“ zur Verfügung zu stellen, findet in der Bevölkerung
großen Anklang.

Die offene Ganztagsschule wäre froh, wenn sie das Areal wieder für
die eigenen schulischen Zwecke nutzen könnte. „Schön fände ich,
wenn wir den Platz nicht nur für uns als Schule und die OGS nutzen
könnten, sondern wenn hier eine Art Familienzentrum entstünde, das
vom ganzen Veedel genutzt werden könnte, auch in den Ferien“, sagt
Daniela Baumgarten, Schulleiterin der Peter-Lustig-Schule.

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