Was steht an im Stadtbezirk
Ehrenfeld steht 2018 vor einigen Herausforderungen

„Unhaltbare Zustände“ an den Bahnbögen entlang der Bartholomäus-Schink-Straße. Hier wird der Druck auf die Deutsche Bahn 2018 erhöht. | Foto: Brühl
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  • „Unhaltbare Zustände“ an den Bahnbögen entlang der Bartholomäus-Schink-Straße. Hier wird der Druck auf die Deutsche Bahn 2018 erhöht.
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Ehrenfeld - (cb). Bezirksbürgermeister Josef Wirges beschäftigt  vor allem
die städtebauliche und sozialverträgliche Entwicklung Ehrenfelds.

„Schauen sie sich doch nur mal die Bahnbögen entlang der
Barthiolomäus-Schink-Straße und der Hüttenstraße an. Seit zwei
Jahren kündigt die DB Netz AG eine Sanierung an. Bis dato ist nichts
passiert. Die Zusagen sind nicht eingehalten worden. Dieser Zustand
ist nicht mehr hinnehmbar. Wir wollen von der Deutschen Bahn endlich
wissen, woran wir sind“, reagiert Wirges gereizt auf das Thema.
Gemeinsam mit Oberbürgerneisterin Henriette Reker möchte Wirges die
Bahn und den Pächter der Bahnbögen in die Pficht nehmen, um diesem
unwürdigen Zustand ein Ende zu setzen. Auf die Agenda einer
„Bahnhofskonferenz“ im Frühjahr soll demnach auch die Ordnung des
Verkehrs auf der Hüttenstraße gelangen.

Beim Thema Helios läuft es für den Bezirksbürgermeister in Teilen
besser. Zumindest die Pläne für die inklusive Unversitätsschule
sind in trockenen Tüchern. Etwas komplexer wird nach Meinung des
Bezirksbürgermeisters die Ansiedlung des „Kulturbausteins“ auf
dem Helios entlang der Heliosstraße. Dass der kommen soll, ist von
allen Beteiligten gewünscht und auch im Kodex der Bürgerbeteiligung
Helios ausdrücklich festgeschrieben. Doch so richtig klar scheint das
Konzept von Kultur auf dem ehemaligen Industriegelände nicht zu sein.
Im zurückliegenden Dezember erst hat die Bezirksvertretung Ehrenfeld
die Einrichtung eines „Runden Tisches Kultur“ beschlossen. Dieser
soll die verschiedenen Akteure wie Eigentümer, Kulturschaffende,
Verwaltung und Bürgerinitiativen zusammenbringen. Nur wer soll daran
teilnehmen? Das fragt sich auch der Bezirksbürgermeister, der dazu
einladen muss: „Das Gremium kann nur arbeitsfähig sein, wenn die
Teilnehmerzahl überschaubar bleibt. Das ist keine einfache Sache“,
so Wirges.
Die Zentralmoschee der Ditib an der Venloer Straße ist in weiten
Teilen funktionstüchtig, eine feierliche Eröffnung hat aber noch
nicht stattgefunden. Für Bezirksbürgermeister Wirges ist klar. Die
Arbeit des von der Ditib eingesetzen Moscheebeirats, sollte auch nach
der offiziellen Eröffnung weitergeführt werden:  „Der Beirat
dient auch dazu den interkulturellen und interreligiösen Dialog in
Ehrenfeld zu fördern“; meint er. Der Kontakt zur Ditib sei zwar
durch die politischen Verhältnisse in der Türkei schwieriger
geworden, aber man dürfe den Kontakt nicht abbrechen. „Ich möchte,
dass die Moschee fester Bestandteil des religösen Lebens im
Stadtbezirk wird. Ich stehe zu unseren muslimischen Mitbürgern, aber
ich möchte nicht, dass diese politisch instrumentalisiert werden“,
so Wirges.
Bei vielen anderen Projekten wird auch im kommenden Jahr geplant.
„Wir brauchen weiter bezahlbaren Wohnraum für alle und müssen für
verkehrliche sowie stadtplanerische Probleme- Lösungen finden“,
sagt Bezirksbürgermeister Josef Wirges. So sei der Spatenstich für
das neue Quartier auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs
Ehrenfeld erfolgt. „Nun müsse man abwarten, wie und in welcher Form
auch der Verein Jack in the box dort künftig wieder sichbar sein
wird“. Angepeilt ist 2018 auch die Eröffnung der Motorworld
Köln/Rheinland am Butzweilerhof. Bezugsfertig werden an die an der
Butzweilerhofallee entstandenen Wohnkomplexe.

Vorläufiger Baustopp herrscht beim Umbau des ehemaligen
Wollworth-Hauses auf der Venloer Straße zu einem Wohn- und
Geschäftskomplex. Einige Anwohner hatten gegen die Zulieferung eines
geplanten Supermarktes durch die Philippstraße geklagt und
erstinstanzlich Recht bekommen. Die von der Stadt ersteilte
Baugenehmigung ist damit erst einmal unwirksam. Voran geht es dafür
beim Umbau der des ehemaligen, denkmalgeschützten 4711-Hauses. Dort
enstehen in den unteren vier Geschossen Studentenwohnungen und
darüber ein Apart-Hotel sowie im Erdgeschoss Gastronomie. Die Post
zieht nach dem Umbau in die rückwärtig auf dem Barthonia-Gelände
gelegenen alten Shedhallen. Beim wichtigen Thema Parken in Ehrenfeld,
hat sich die Bezirksvertretung Ehrenfeld mehrheitlich für ein
Bewohnerparken und die Parkraumbewirtschaftung ausgesprochen. „Wir
müssen nun genau untersuchen lassen, welche Auswirkungen das auf die
angrenzenden Gebiete in Neuehrenfeld hat zum Beispiel an der
Liebigstraße und im Anna-Viertel“, sagt Bezirksbürgermeister Josef
Wirges. Um wegfallenden Parkraum zu einem Teil kompensieren zu
können, möchte der sozialdemokratische Bezirksbürgermeister im
kommenden Jahr Verhandlungen mit einem Discounter aufnehmen
hinsichtlich der nächtlichen Freigabe ihrer Parkplätze.
Beim Thema Zuständigkeitsordnung der Bezirksvertretung sind 2017 neue
Weichen gestellt worden. Klare Zuordnung von bezirklichen und
überbezirklichen Zuständigkeiten sollen der Bezirksvertretung ihre
ihr nach der Gemeindeordnung zustehenden Entscheidungskompetenzen
zubilligen. Im Clinch mit Stadtdirektor Stephan Keller um die Aufgaben
und Zuständigkeiten der Bürgerämter und der Bezirksvertretung
vertritt Wirges dagegen seine bekannten Positionen: „Das
Bezirksrathaus muss der Ort bleiben, wo Menschen Hilfe und Rat suchen
können und es mit einem vernünftigen Rat verlassen können.
Vorausetzung dazu ist, dass unsere bürgenahe Verwaltung dezentral
immer weiter ausgebaut werden muss“, so Wirges.

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