Historisches Bewahren
Erste Station des Bickendorfer Kulturpfades eingeweiht

Die ersten Schilder hängen am Kääzmann´s: Freude über den Startschuss des Kulturpfades Bickendorf herrschte Hans-Ulrich Voosen (v.l., Initiative Kulturpfad Bickendorf), Sänger aus dem Veedel Björn Heuser, Michael Schmitz (IG Künstler für Bickendorf) und Bezirksbürgermeister Josef Wirges. | Foto: Brühl
  • Die ersten Schilder hängen am Kääzmann´s: Freude über den Startschuss des Kulturpfades Bickendorf herrschte Hans-Ulrich Voosen (v.l., Initiative Kulturpfad Bickendorf), Sänger aus dem Veedel Björn Heuser, Michael Schmitz (IG Künstler für Bickendorf) und Bezirksbürgermeister Josef Wirges.
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Bickendorf - (cb). In Ehrenfeld, Müngersdorf, Lindenthal oder Kalk gibt es
bereits Geschichtspfade, die die Geschichte der Stadtteile lebendig
halten. Nun starteten Geschichtsinteressierte auch in Bickendorf mit
einem Kulturpfad durchs Veedel und eröffneten die erste Station am
heutigen Brauhaus Kääzmann´s an der Subbelrather Straße/ Ecke
Rochusstraße.

Das historische Gebäude im alten Dorfkern von Bickendorf lässt sich
bis ins 18. Jahrhundert zurückverfolgen und hatte wechselnde
Nutzungen als Hofanlage, Gaststätte und Wohnhaus. Ab 1988 ließ
Eigentümer Michael Schmitz mit viel Gespür für die historische
Bausubstanz das Gebäude ausbauen und erweitern und 2007 zum Brauhaus
„Kääzmann´s“ nach historischem Vorbild um 1900 umbauen. Sogar
das Holz der einstigen Kegelbahn wurde in der Theke verbaut.

Die Anfänge von Bickendorf reichen aber bis ins 13. Jahrhundert
zurück. Einst große Gutshöfe wie der Dornhof, der Lindweiler Hof,
der Breuer Hof oder der Mehringsche Hof sind längst verschwunden oder
nur noch in Resten erhalten. Das älteste erhaltene Bauwerk ist die
bekannte Rochuskapelle an der Venloer Straße, die auf eine Hofkapelle
aus dem Jahr 1660 zurückgeht. Bis um 1900 blieb Bickendorf ländlich
geprägt, mit Landarbeiterhäuschen und kleineren Hofanlagen. Seit
1888 gehört auch Bickendorf zur Stadt Köln und Anfang des 20.
Jahrhunderts ging es mit dem Bau von Klein- und später
Großsiedlungen los. Auch über interessante sakrale Bauten und
erhaltenswerte Industriearchitektur verfügt Bickendorf bis heute.

„Trotz teilweiser Kriegszerstörung und Abrissmaßnahmen alter
Bausubstanz ist Bickendorf ein einzigartiges Konglomerat aus
unterschiedlichen Baustilen und -epochen geblieben, dessen Bestand
heute durch wirtschaftliche Interessen und Umbauvorhaben gefährdet
ist“, sagte Hans-Ulrich Voosen, Mitinitiator der Initiative
Kulturpfad Bickendorf. Gemeinsam mit der Interessengemeinschaft
„Künstler für Bickendorf“ hat Voosen den Kulturpfad in den
letzten Monaten und Wochen vor dem jetzigen Startschuss erarbeitet.
Ein eigenes Signet und Plaketten wurden gestaltet und in Eigenregie
hochwertig produziert. Besonders schützenswerte Gebäude im Veedel
sollen exemplarisch durch ein rot-weißes Schild mit dem Logo
„Kulturpfad Bickendorf“ und der bildlichen Darstellung der
Rochuskapelle als dem ältesten erhaltenen Bauwerk Bickendorfs
gekennzeichnet werden. Die Plakette wird dem jeweiligen
Objekteigentümer zur Befestigung an seinem Gebäude angeboten. Die
Informationstafeln informieren Einheimische und Besucher über die
Historie und Bedeutung des jeweiligen Objektes und ihrer Bewohner.
„Damit soll dem vorhandenen Interesse der vielen neu zugezogenen
Familien am Wohnort Rechnung getragen werden. Die Schilder tragen
somit zur Sensibilisierung für das kulturelle Erbe und die
historischen Zeugnisse bei und halten das Interesse für ihren Erhalt
wach“, so Voosen bei der Einweihung der ersten beiden Emailschilder
an der Fassade am Kääzmann´s.Die Bürgerinitiativen Kulturpfad
Bickendorf und Künstler für Bickendorf haben damit begonnen, eine
Liste mit historischen und aktuellen Bauten zusammenzustellen, die mit
Fotos und Erläuterungen zu jedem Objekt unter
kulturpfad-bickendorf.koeln bereits im Internet zu finden ist
und im Laufe der Zeit erweitert werden soll. Die Kosten von bis zu 400
Euro könnten durch private Stifter und durch eine Anschubfinanzierung
durch die öffentliche Hand gedeckt werden, meinte Voosen. Das hörte
auch Ehrenfeld Bezirksbürgermeister Josef Wirges, der der Zeremonie
beiwohnte und versicherte die wohlwollende Prüfung entsprechender
Anliegen der Initiative.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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