Bootcamp statt Turnunterricht

Grundschule träumt von dem Bau einer Turnhalle

Ehrenfeld - (at). Als einzige Schule Kölns besitzt die
Michael-Ende-Grundschule keine Turnhalle. Die Schüler zeigten bereits
durch eine Demo mit Sportübungen vor dem Rathaus ihre Not. Doch auch
nach einer erfolgreichen Machbarkeitsstudie steht eine eigene
Turnhalle weiterhin in den Sternen.

Nun war es so weit. Die Delfinklasse der Ehrenfelder Grundschule
durfte sich wieder im benachbarten BüZe-Park sportlich betätigen. Da
die Schule keine Turnhalle besitzt, sind die Schüler auf die
Turnhalle der Montessori-Schule und das „Original Bootcamp“
angewiesen. Von der Krankenkasse „actimonda“ finanziert, versucht
das Bootcamp-Team, darunter Geschäftsführer Nils Barkhoff und
Fitkids-Trainer Ilian Duhme, die sportlichen Defizite der Schüler
auszugleichen. Jede Woche findet das Training bei Wind und Wetter
statt. Die Klassen rotieren dabei im Wechsel, so dass jede Klasse drei
Mal im Halbjahr die Gelegenheit hat, sich bei den teamorientierten
Outdoor-Übungen auszupowern.

Da der normale Sportunterricht in der Turnhalle der Montessori-Schule
stattfindet, verkürzt sich der Unterricht für die 209 Schüler durch
die oftmals verspätete Busfahrt dorthin. Da der Einstieg in den Bus
auf der stark frequentierten Venloer Straße für die Grundschüler
und teilweise auf Gehhilfen angewiesene Schüler gefährlich ist, muss
die Schule auf der Platenstraße weiterhin für ihre eigene Turnhalle
kämpfen.„Sport ist nicht nur für die 18 geflüchteten Schüler
besonders wichtig. Sport ist bekanntlich gesund und hilft gegen
Übergewicht“, erinnerten Sonia Franken und Ralf Steinbrecher von
der actimonda, die die Delfinklasse beim Fitkids-Bootcamp besuchten.
Die Schüler und ihre Eltern hoffen, dass der Rat im März für den
Planungsauftrag entscheidet und schnell eine Turnhalle gebaut wird.
Die überschüssige Energie während des langen Stillsitzens im
Unterricht muss schließlich irgendwo hin.