Ehrenfelder Kult-Kino in Gefahr
Immobilieninvestor steht in der Kritik
Ehrenfeld - (cb). In einem gemeinsamen Antrag haben sich die Fraktionen von
SPD, Bündnis 90/ Die Grünen, CDU, Die Linke, FDP/ Piraten sowie
Einzelmandatsvertreter Harald Schuster (Deine Freunde) in der
Bezirksvertretung Ehrenfeld für die Aufstellung eines Bebauungsplans
für den Bereich zwischen der Herbrandstraße und der DB-Trasse
ausgesprochen. Der Bereich solle als Gewerbefläche ausgewiesen werden
und somit eine Wohnnutzung ausgeschlossen werden. „Das Kino braucht
Bestandsschutz. Wenn dort Wohnungen entstehen, sind auch weitere
Institutionen wie der Ehrenfelder Verein für Arbeit und
Qualifizierung, EVA, das Bürgerzentrum oder die Jugendhilfe davon
betroffen“, sagte Bezirksbürgermeister Josef Wirges.
Hintergrund ist das Vorgehen des Investors und Eigentümers des
Komplexes des Bezirksrathauses einschließlich des dahinter liegenden
Parkhauses und Cinenova-Kinos. Die Objekt VL GmbH & Co. KG mit Sitz in
Frankfurt am Main, spezialisiert auf Kauf, Besitz, Verwaltung und
Verkauf von Immobilien, plant möglicherweise auf dem Areal aus
Rentabilitätsgründen Wohnnutzung zu etablieren. Das seit über 20
Jahren am Standort ansässige Cinenova-Kino könnte Opfer dieser
Pläne werden.
Die Räumungsklage des Vermieters gegen die Kinobetreiber wurde nun
schon in zweiter Instanz vom Oberlandesgericht Köln abgewiesen, da
ein wirksamer Mietvertrag bis 2043 vorläge und kein Grund zu dessen
Beendigung bestehe. Nun versucht der neue Eigentümer, dem Kino die
Parkplätze zu nehmen. Eine exorbitante Erhöhung der Gebühren im
benachbarten City Parkhaus Ehrenfeld von 1,50 Euro auf 4,50 Euro die
Stunde zwischen 18 und 24 Uhr spricht eine deutliche Sprache. Das
Cinenova Kino und Restaurant bangt um seine Existenz, da dies zu einem
Besucherrückgang führen könnte. Mittlerweile solidarisieren sich
auch Bürger und Besucher mit dem Kino. Im Internet werden
Unterschriften für den Erhalt des Cinenova gesammelt. Mit dem
Beschluss der Bezirksvertretung für einen Bebauungsplan muss sich
jetzt der Stadtentwicklungsausschuss beschäftigen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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