Kultur ohne Grenzen
„Inklusion in Ehrenfeld“ zeigt Filmdoku

Verena Obladen (l.) und Martin Zienke leiteten gemeinsam das Projekt „Inklusion in Ehrenfeld“ im BüzE und hoffen, dass es auch nach dem Auslaufen der Finanzierung weitergehen kann. | Foto: Mielke
  • Verena Obladen (l.) und Martin Zienke leiteten gemeinsam das Projekt „Inklusion in Ehrenfeld“ im BüzE und hoffen, dass es auch nach dem Auslaufen der Finanzierung weitergehen kann.
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Ehrenfeld - (pm). Beinahe fünf Jahre lang widmete sich das durch die „Aktion
Mensch“ geförderte Projekt „Inklusion in Ehrenfeld“ dem
gesellschaftlichen Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung.
Alle drei Wochen trafen sich die etwa 14 Teilnehmer im Bürgerzentrum
Ehrenfeld. Dabei mündete der Austausch über die ganz alltäglichen
Hürden, vor denen Menschen mit physischen oder psychischen
Einschränkungen immer wieder stehen, in ganz konkrete Aktivitäten.
So erarbeitete die Projektgruppe, unterstützt von Studierenden der
Universität zu Köln im Rahmen des sog. „Service Learning“, einen
Fragebogen zum Thema „barrierefreies Einkaufen in Ehrenfeld“. 44
Geschäfte wurden in vier Kategorien hinsichtlich ihrer
Barrierefreiheit bewertet.

Barrierefreiheit bedeutet allerdings nicht nur den Zugang zu
öffentlichen Verkehrsmitteln, Behörden und Geschäften, sondern
sollte auch die Teilhabe am kulturellen Leben umfassen. So nahm sich
die Gruppe vor, ein wirklich barrierefreies Theaterstück auf die
Beine zu stellen. Entstanden ist das inklusive Theaterstück „Toto
macht Mittagspause“, ein artistisches, akrobatisches und clowneskes
Spiel mit dem Schauspieler Michael Moritz, das am 24. März diesen
Jahres im Freien Künstler Theater aufgeführt wurde. Dabei konnten
Sehbehinderte die Bühne vor dem Stück betreten und alles betasten,
Gehörlosen übersetzte eine Gebärdendolmetscherin das Stück in
Gebärdensprache, für eingeschränkt Hörende stand eine
Induktionsschleife zur Verfügung. Die Einladung gab es, neben der
„offiziellen Version“, sowohl in Braille-Schrift als auch in
einfacher Sprache. Lernbehinderte hatten außerdem die Möglichkeit,
sich den Inhalt des Stückes vorher erklären zu lassen.
Der Entstehungsprozess, von den ersten Vorbereitungen bis zur
Premiere, wurde vom Verein Köln bewegt e.V. filmisch begleitet. Der
so entstandene 17-minütige Dokumentarfilm wird am 11. September um 16
Uhr im Bürgerzentrum Ehrenfeld (Venloer Straße 429) gezeigt. Im
Anschluss trifft sich die Projektgruppe „Inklusion in Ehrenfeld“
zu ihrer vorerst letzten gemeinsamen Sitzung. Die Teilnehmer hoffen
jedoch auf eine Fortführung der Finanzierung. Da wäre der „Kölner
Innovationspreis Behindertenpolitik“ sicher hilfreich, um den sich
das Projekt gerade beworben hat.
Infos unter www.iie.koeln

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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