Kreativität und Bewegung

Inklusive Schule Kunterbunt präsentierte Aktionstag

Vogelsang - (ha). Frei nach dem Motto, den klassischen Unterricht ein wenig aus
dem Takt zu bringen, erlebten 240 Erst- bis Viertklässler der
inklusiven Schule Kunterbunt unter dem Slogan „Klangkörper“ den
dritten künstlerischen Aktionstag mit 21 Work-Shops, bei denen vor
allem Kreativität und Bewegung im Fokus standen. Die in Kooperation
mit der Jazz Haus Schule entwickelte Veranstaltung hatte es sich zum
Ziel gesetzt, Neugierde für Instrumente, Klänge und körperliche
Ausdrucksformen zu entwickeln, die durch 13 Künstler nähergebracht
wurden.

„Bewegung wird bei Kindern heute leider elementar vernachlässigt.
Ein freies Unterwegssein, abseits von Beaufsichtigung, ist auch nach
der Schule eher die Ausnahme. Stattdessen verbringen die Kinder sehr
viel Zeit unter Beobachtung. Das hat viel mit Ängsten seitens der
Eltern zu tun, die befürchten, dass Unglücke oder Übergriffe
geschehen könnten. Das spiegelt sich ja auch im Begriff
‚Helikoptereltern‘ wider. Dabei ist ein Anteil an unbeobachteter
Bewegung im Alltag wichtig für die Persönlichkeitsreifung junger
Menschen. Selbstbewusstsein, Forschungsdrang oder Durchhaltevermögen,
auch wenn mal was schief läuft, werden dadurch gefördert“,
erklärt Schulleiterin Uschi Brockerhoff.

„Besonders interessant dürfte für die Schüler auch das
Kommunizieren abseits der Sprache gewesen sein. Nicht wenige der
Kinder haben einen Migrationshintergrund und tun sich mit Deutsch noch
etwas schwer. Während des Projekttages erleben sie, dass auch Tanz
und Musik Ausdrucksformen sind, über die man sich mitteilen kann. Wir
möchten hier zum Ausprobieren motivieren und den normalen Unterricht
einfach mal aushebeln. Durch die vergangenen Veranstaltungen ist so
bereits ein großes Interesse am Geigenspiel entstanden. Die Kinder
lieben es“, berichtet Pädagogin und Projektleiterin Jule Mielzarek
über die Entwicklung des Aktionstages, der im nächsten Jahr
fortgesetzt werden soll.