"Stelle Naach, hellije Naach"
Kita St. Rochus bringt Krippenspiel auf die Bühne

Die Hauptrollen in dem urkölschen Krippenspiel übernahmen Marie (Eva Frings) und Josef (Patrick Bick). Marie freut sich über die Geburt ihres Sohnes und über den Besuch der Hirten, der Marktfrauen, der Kinder und Könige. | Foto: Stahl
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  • Die Hauptrollen in dem urkölschen Krippenspiel übernahmen Marie (Eva Frings) und Josef (Patrick Bick). Marie freut sich über die Geburt ihres Sohnes und über den Besuch der Hirten, der Marktfrauen, der Kinder und Könige.
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Bickendorf - (as). „Beim Herrgott sin die Mensche glich. Et kütt en unserm
ganze Levve nit ahn, ov mer es ärm, es rich“, spricht Marie alias
Eva Krings an der Seite ihres Mannes Jupp, gespielt von Patrick Bick,
und hält ihr Kind Jesus im Arm. Wie sähe das aus, wenn Maria und
Josef zur Volkszählung in ihre Heimatstadt Köln hätten wandern
müssen und Jesus in einem Stall in Rondorf zur Welt gekommen wäre?
Eine urkölsche Theateraufführung der Weihnachtsgeschichte oder „De
Chreßnaach en Kölle“, so der Titel des Kölschen Mehrgenerationen
Krippenspiels, das mehr als 30 Eltern, Großeltern, Kinder, Erzieher
und Freunde der Katholischen Kindertagesstätte St. Rochus im „BiOs
Inn“ auf die Bühne brachten.

Geschrieben hat das Theaterstück der Kölner Mundartautor B.
Gravelott im Jahre 1967. Regie führte Theaterregisseur Fritz Kautz,
der langjährige Leiter des Altermarkt-Spielkreises. „Der kölsche
Text war für alle Akteure schon eine Herausforderung. Besonders für
einen mitspielenden türkischen Vater. Bei den ersten Proben hat er
nichts verstanden, nun spricht er ganz gut kölschen Dialekt. Aber bei
all dem Stress haben wir bei den Proben auch viel gelacht“, erzählt
Monika Krings, die Leiterin der Kindertagesstätte, die in dem Stück
als Marktfrau Nies selbst auf der Bühne steht. Das Theaterstück hat
nach ihrer Meinung bis heute nichts an Aktualität verloren. „Dass
es uns allen gelungen ist, mit diesem Stück die Weihnachtsbotschaft,
verbunden mit der kölschen Sprache, nachzuempfinden, freut mich
sehr“, so Krings. Seit April liefen die Proben für die gut
eineinhalbstündige Aufführung. Im Ergebnis erlebte das Publikum
wunderbare Laienschauspieler in witzigen Szenen, wenn Bayern mitten in
der Nacht auf einem Feld auf echt kölsche Hirten treffen, oder Jupp,
gespielt von Patrick Bick, der seiner hochschwangeren Marie (Eva
Frings) das Kompliment macht: „Kraaft häs do wie e Karrepääd!“
Für die nachdenklichen Momente sorgte unter anderem die Herbergssuche
von Marie und ihrem Jupp, in der sie ein Bauer in „Köbeskleidung“
mit den Worten „Maat üch op de Lappe! Met Flüchtling han ich nix
ahm Hot!“ von seinem Hof jagt oder Marie ihrem neugeborenen Kind im
Stall ein Lied singt, was laut Regisseur Fritz Kautz „für einen
besonderen Moment der Stille im Publikum sorgt“. Pfarrer Klaus
Kugler gab in die Rolle des Caspars sein Debüt als Schauspieler. Die
Engel spielten Kinder der Kindertagesstätte. Den Part des Erzählers
übernahm Klaus Rück. Die musikalische Begleitung lag in den Händen
von Thomas Roß und Wilfried Kaets. „Die Weihnachtsgeschichte, die
eigentlich jeder kennt, einmal auf diese Art und Weise umgesetzt zu
sehen, hat mich sehr beeindruckt und auch berührt“, lautete das
Fazit eines Zuschauers. Der Erlös aus dem Kartenverkauf in Höhe von
2.000 Euro kommt zu gleichen Teilen den Kindern der Kita St. Rochus
und dem „Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Köln“ zugute.

Die Hauptrollen in dem urkölschen Krippenspiel übernahmen Marie (Eva Frings) und Josef (Patrick Bick). Marie freut sich über die Geburt ihres Sohnes und über den Besuch der Hirten, der Marktfrauen, der Kinder und Könige. | Foto: Stahl
Die Engel verkünden Marie die frohe Botschaft. | Foto: Stahl
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