Stolpersteine verlegt
Kleine Denkmäler erinnern an die Familie Kraus
Ehrenfeld/ Innenstadt - (dcb). Vor dem Haus Bismarckstraße 53 wurden durch den Künstler
Gunter Demnig vier sogenannte Stolpersteine verlegt. Demnig erinnert
damit an das Schicksal der Menschen, die im Nationalsozialismus
ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden.
Diese nun im Bürgersteig Bismarckstraße 53 eingelassenen
Messingtafeln erinnern an die dort bis 1933 lebende jüdische Familie
Kraus. Das Berufskolleg Ehrenfeld hat die Patenschaft von zwei
Stolpersteinen übernommen.
Das NS-Dokumentationszentrum, das die Schicksale der Opfer
recherchiert und Patenschaften für die Herstellung und Verlegung der
Stolpersteine vermittelt, schlug dem Arbeitskreis Demokratiepädagogik
am Berufskolleg Ehrenfeld zwei Steine zum Gedenken an Werner und
Siegfried Kraus vor. Beide waren als kleine Kinder mit ihren Eltern
Salomon Kraus und Anna Kraus geb. Schwarzbach 1933 nach der
Machtübernahme durch die Nationalsozialisten aus Deutschland
geflohen. Salomon Kraus betrieb in der Bismarckstraße 53 eine
Schneiderei. Über Holland und Frankreich gelangten sie 1934 nach
Palästina und später in die USA und England.
Bei der Verlegung anwesend waren auch Enkel der Geflüchteten, der
Sohn von Werner Kraus Jon Kraus aus London und Hana Kraus. In einem
anschließenden Zeitzeugengespräch in der Aula des Berufskollegs an
der Piusstraße schilderten die beiden ihre Familiengeschichte.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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