Die heilige Familie in der Weltkugel
Künstler bauen mit Flüchtlingen Krippe

Unter der Anleitung und mit Unterstützung des Kölner Kunstschmieds Andreas Müller (r.) und dem Streetart-Künstler Raphael Mohr (l.) haben vier junge Flüchtlinge, darunter Jumaah Ali Sabti, eine Krippe für den Kölner Krippenweg gestaltet. | Foto: Stahl
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  • Unter der Anleitung und mit Unterstützung des Kölner Kunstschmieds Andreas Müller (r.) und dem Streetart-Künstler Raphael Mohr (l.) haben vier junge Flüchtlinge, darunter Jumaah Ali Sabti, eine Krippe für den Kölner Krippenweg gestaltet.
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Ossendorf - (as). Eine Weltkugel als Krippe, geformt aus Eisenstäben, darin
stehen auf Stroh und unter einem Tannenzweigdach Maria und Josef, zwei
Hirten und deren Schafe. „Weltumfassende Herberge“ lautet die
zentrale Botschaft dieser außergewöhnlichen Krippe. Sie ist die 77.
Station des diesjährigen Kölner Krippenweges und kann mit vorheriger
Anmeldung bis 6. Januar 2018 im Flüchtlingswohnheim in der
Heinrich-Rohlmann-Straße in Ossendorf besucht werden
.

„Mit dieser Krippe möchten wir den Gedanken des gemeinsamen
Zusammenlebens in einer gemeinsamen Welt mit der Weihnachtsbotschaft,
die Geburt Jesu, verbinden. Maria und Josef und die Heiligen Drei
Könige haben wir heute schon in die Krippe gestellt, aber das
Jesuskind legen wir erst am Heiligen Abend dazu“, erläutert Ulrich
Graf, vom Sozialdienst Katholischer Männer (SKM). Ulrich Graf ist
Koordinator für Flüchtlingshilfe und einer der Initiatoren für den
Krippenbau. „Mit Themen wie Herberge, Heimat und Krippe verbinden
unsere Bewohner sehr viel, wie sie mir immer wieder erzählen. Und
auch die Geburt Jesu sagte man mir, sei im Koran beschrieben. So kamen
wir auf die Idee, eine Krippe in eine Weltkugel einzubetten“, so
Graf weiter.

Unter der Anleitung und mit Unterstützung des Kölner Kunstschmieds
Andreas Müller und dem Streetart-Künstler Raphael Mohr haben
schließlich vier Bewohner der Einrichtung an drei Wochenenden die
Krippe gebaut. „Dies war das erste Mal, dass ich schmieden durfte.
Es war sehr interessant, mit Metall zu arbeiten und etwas zur
Gestaltung der Krippe beizutragen“, erzählt Jumaah. Der junge
Iraker hat für die Verzierung der Weltkrippe Fische und Seepferde aus
Blech geschnitten. Sein Mitbewohner Tarak, der ebenfalls am
Krippenprojekt beteiligt ist, hat die Eisenstreben für die Weltkugel
gebogen. „In meiner Heimat Bangladesch habe ich als Schiffsbauer
gearbeitet“, erzählt Tarak. Die feierliche Einsegnung der Krippe,
zu der auch Bürgermeister Werner Bartsch kam, übernahm
Gemeindepfarrer Klaus Kugler. „Ich freue mich sehr, dass hier eine
Krippe mit einer solch starken Botschaft entstanden ist“, lobte
Bürgermeister Werner Bartsch.

Ergänzt wird die Krippenszene in der Weltkugel durch ein Modell des
Kölner Doms. „Den wollten unsere Bewohner unbedingt dabei haben“,
erzählt Graf. Aktuell wohnen 131 Flüchtlinge aus Syrien,
Bangladesch, dem Irak und dem Iran im Wohnheim in der
Heinrich-Rohlmann Straße. Einrichtungsleiterin Anja Wirtz ist stolz
sowohl auf die jungen Männer vom Krippenprojekt wie auch auf die
übrigen Bewohner des Wohnheims. „Die Meisten sind sehr
selbstständig. Sie besuchen Kurse, um besser Deutsch zu lernen,
absolvieren Praktika oder machen so wie Tarak eine Ausbildung“,
berichtet sie.

Der Kölner Krippenweg bietet insgesamt 110 Stationen. Gezeigt werden
traditionelle Weihnachtskrippen aus verschiedenen historischen
Epochen, zeitgenössische Künstlerkrippen und volkstümliche
Weihnachtsdarstellungen aus verschiedenen Kulturen.

Weitere Infos unter www.koelner-krippenweg.de

Unter der Anleitung und mit Unterstützung des Kölner Kunstschmieds Andreas Müller (r.) und dem Streetart-Künstler Raphael Mohr (l.) haben vier junge Flüchtlinge, darunter Jumaah Ali Sabti, eine Krippe für den Kölner Krippenweg gestaltet. | Foto: Stahl
Bereits zum zweiten Mal beteiligt sich der SKM mit der von ihm betreuten Flüchtlingsunterkunft in der Heinrich-Rohlmann Straße am Kölner Krippenweg. „Weltumfassende (n) Herberge“ lautet die Botschaft der Krippe, die als 77. Station des Kölner Krippenweges zu sehen ist. | Foto: Stahl
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