Verschönerung um das Café Bickolo
Lavendel und Geranien für ömmesöns
Bickendorf - (hwh). Etwas zaghaft nähert sich das Mädchen dem Tisch mit den
Blumenkästen: „Kann ich auch so einen haben?“, fragt sie
schüchtern. Gudrun Alles fragt freundlich zurück, wo die Kleine denn
wohne. „Da oben“, sagt das Mädchen und zeigt auf einen Balkon im
dritten Stock eines der Häuser an dem kleinen Patz, zu dem sich die
Clemens-Hastrich-Straße hier weitet. Dort oben steht die Mutter im
Kopftuch und winkt Gudrun Alles zu. „Ach so“, sagt diese und
übergibt bereitwillig einen Blumenkasten. „Kannst du den
tragen?“. Klar, kein Problem.
Gudrun Alles ist Leiterin der Begegnungsstätte Café Bickolo, die vor
26 Jahren am Platz eröffnet wurde. Zur Vorbereitung der
Geschenk-Aktion hat sie einen Info-Brief in die Briefkästen aller
Nachbarn gesteckt, die einen Balkon zum Platz hin haben. Das waren
immerhin 44. Nun, bei der Verteilung, muss sie ein bisschen aufpassen,
damit kein Unbefugter die Gelegenheit nutzt. Aber Alles kennt die
meisten Nachbarn schon als Besucher des Cafés, einigen ruft sie zu,
wenn sie sich auf ihren Balkons zeigen.
Finanziert wurden die 44 Blumenkästen von der Eigentümerin der
Häuser, der GAG Immobilien AG. Bereits seit sieben Jahren bemühen
sich die GAG und die Leitung des Café Bickolo um die Verschönerung
des Platzes, die auch den Anwohnern am Herzen liegt, wie eine
Befragung zur Verbesserung des Wohnumfeldes gezeigt hatte. Zunächst
wurden 2013 die großen Hochbeete auf dem Platz, in denen nur noch
meterhohes Unkraut und abgestorbene Bäume standen, im Rahmen eines
„Unkrautfests“ auf Vordermann gebracht. Danach wurde neu
angepflanzt. Durch das Verschenken der Blumenkästen sollen nun auch
die Seiten des Platzes bunter und lebendiger werden.
„An unseren Aktionen beteiligen sich viele ganz unterschiedliche
Menschen und Institutionen“, freut sich Gudrun Alles. Die
Geschäftsleute oder Ärzte am Platz zum Beispiel spenden eifrig, die
Kinder aus den umliegenden Kitas pflanzen und säubern, die Besucher
des Café Bickolo gießen die Blümchen, und auch die Ehrenfelder
Bezirksvertretung bewilligt regelmäßig Gelder für die
Verschönerungsmaßnahme. Aber auch eine Gruppe von Bewohnern des
Median Therapie-Zentrums schaut zweimal wöchentlich vorbei, um die
mittlerweile prächtig bepflanzten Hochbeete zu säubern. „Es ist
gut, wenn sie unter Menschen kommen und Anerkennung für ihre Arbeit
erfahren“, sagt Guido Hessel, der die häufig suchtkranken Menschen
der „Garten-Gruppe“ anleitet und Gudrun Alles bei der Verteilung
der Blumenkästen unterstützt.
Die Kästen sind ausnahmslos mit Geranien und Lavendel bestückt.
Gespannt sind nun alle, wie der Platz aussieht, wenn die Blumenkästen
erst einmal an den Balkons hängen. „Wir haben schon einen
Wettbewerb um das schönste Foto vom Platz ausgelobt“, erzählt
Gudrun Alles.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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