Mädchen haben eine Stimme
„Lobby für Mädchen e.V.“ geht mit einer „Wissen-Seite“ o ...
Ehrenfeld - (as.) Sie heißen Julia, Lotta und Larissa und wünschen sich:
Gleichberechtigung der Geschlechter, Chancengleichheit im Beruf, mehr
kostenfreie Sportangebote und Sicherheit in der Stadt. „Mädchen und
junge Frauen, aber auch alle jungen Menschen müssen lernen, dass es
nicht auf maximale Schönheit oder besondere Intelligenz ankommt,
sondern darauf, dass man man selbst ist“, meint Anna, 25 Jahre. Ohne
Spruchbänder, ohne Infostände mit Luftballons und ohne Megaphon,
sondern eher leise, aber dafür nicht minder wirksam, so hofft
Gesamtkoordinatorin Frauke Mahr vom Interkulturellen Mädchentreff
„Lobby für Mädchen e.V“, feierte der Kölner Verein den
diesjährigen „Weltmädchentag“.
Statt dessen stellte der Verein unter www.maedchenberatung-koeln.de
einen „Festtagskuchen“ in Form eines Films und einer
„Wissen-Seite“ online. „Mädchen haben eine Stimme“ so der
Titel des Films. „Wir haben Mädchen, die unser Mädchenzentrum
besuchen, gefragt, was ihnen wichtig ist, was sie ändern würden und
was sie beschäftigt“, erläuterte Frauke Mahr das Filmprojekt.
Heraus kam ein sechs-minütiger Film mit O-Tönen der Mädchen und
Bildszenen von besonderen Orten für die Protagonistinnen in ihrer
Heimatstadt. Rund 20 Mädchen und junge Frauen zwischen 12 und 27
Jahren beteiligten sich an dem Filmprojekt. Außerdem bietet der
Verein künftig unter dem Stichwort „Wissen-Seite“ eine
Informationsseite für Mädchen und junge Frauen, die ihre Probleme
und Fragen lieber anonym erörtern möchten. „Die Idee dazu entstand
mit unserer „Fragenkiste“. In dieser sammeln wir alle Fragen, die
die Mädchen stellen, die in unsere Beratungsstelle kommen, und wir
geben auch die Antworten dazu. Wenn diese Seite von den Besucherinnen
angenommen wird, soll der Fragenkatalog dann weiter ausgebaut und
aktualisiert werden“, erläuterten Sabine Osbelt und Julia Haubs,
Diplomsozialpädagoginnen und Projektleiterinnen. „Oftmals trauen
sich die Mädchen und jungen Frauen nicht, offen über ihr Anliegen zu
sprechen. Nicht selten haben einige extreme Gewalt erfahren und finden
vielleicht nicht den Mut, in die Beratungsstelle zu kommen. Online
bieten wir ihnen eine Möglichkeit, sich zu jeder Zeit anonym zu
informieren. Die Anmeldung zur Nutzung der Seite erfolgt anonym“,
ergänzt Osbelt.
Ermöglicht wurden die beiden Projekte durch eine Spendenaktion und
die Bethel-Stiftung, die den Verein mit 3.000 Euro unterstützte. Der
Verein „Lobby für Mädchen e.V.“ ist Mitglied im Paritätischen
Wohlfahrtsverband NRW e.V. und engagiert sich für Mädchen und junge
Frauen zwischen 12 und 27 Jahren. Er berät sie in schwierigen
Lebenslagen. Darüber hinaus setzt er sich kommunal und auf
Landesebene gegen strukturelle Benachteiligung und für die Interessen
von Mädchen und jungen Frauen ein. So finden etwa die Besucherinnen
im Mädchenzentrum in Mülheim vielfältige Freizeit- und
Bildungsangebote, wie beispielsweise einen Koch- und Ernährungskurs,
einen Selbstbehauptungskurs oder ein Tanztheater-Projekt. Nach Aussage
von Frauke Mahr haben im vergangenen Jahr durchschnittlich 300 junge
Frauen die Beratungsstelle in der Fridolinstraße in Ehrenfeld
aufgesucht. Weitere Infos unter www.lobby-fuer-maedchen.de
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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