Initiative ist gefordert
Nachbarn helfen Nachbarn im „Bickendorfer Fahrradbüdchen“

Im Bickendorfer Fahrradbüdchen haben Nachbarn und Geflüchtete die Möglichkeit, ihre Räder zu reparieren. Das Werkzeug wird gestellt. Die nötige Hilfestellung bei der Reparatur geben Ehrenamtler. | Foto: Stahl
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  • Im Bickendorfer Fahrradbüdchen haben Nachbarn und Geflüchtete die Möglichkeit, ihre Räder zu reparieren. Das Werkzeug wird gestellt. Die nötige Hilfestellung bei der Reparatur geben Ehrenamtler.
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BICKENDORF - (as). Die Bremsen an dem alten Fahrrad hat der junge Mann aus
Bangladesch unter der fachkundigen Anleitung eines Ehrenamtlers schon
richtig eingestellt. Nun fehlt noch eine Lampe, damit das Rad
verkehrstauglich ist.

Ehrenamtler Bernd Rosenbach erklärt dem jungen Mann, wie er die Lampe
am Rad anzubringen hat, damit sie funktioniert. Das Befestigen und
Anschließen der Beleuchtung muss der junge Flüchtling dann selbst
machen.
Eigeninitiative ist im „Bickendorfer Fahrradbüdchen“ an der
Wolffsohnstraße 12a das Credo. Im vergangenen Jahr eröffnete der
Verein „Aktion Nachbarschaft“ in Kooperation mit dem Verein
„Glücksrad e.V.“ in einem ehemaligen Waschkeller der Wohnsiedlung
der GAG das „Bickendorfer Fahrradbüdchen“. Grundlage für das
gemeinnützige Projekt sind alte, gespendete Fahrräder. Diese können
von bedürftigen Anwohnern und Flüchtlingen unter der Anleitung von
fachkundigen Ehrenamtlern verkehrstauglich gemacht werden und nach der
Reparatur zum Selbstkostenpreis (vom Reparateur) mitgenommen werden
können. Ziel des Projekts ist, Integrationsarbeit zu leisten sowie
die Mobilität von Flüchtlingen und Bedürftigen in der Stadt zu
fördern, die Lebensbedingungen der Bewohner im Quartier zu verbessern
und diesen eine sinnvolle Beschäftigung zu geben.

„Das Fahrradbüdchen ist kein günstiges Fahrradgeschäft, in dem
man sein Fahrrad zur Reparatur einfach abgeben kann oder ein neues Rad
finden kann. Vielmehr bieten wir Nachbarn und Geflüchteten die
Möglichkeit, ihre Räder unter fachkundiger Anleitung selbst zu
reparieren. Das dafür nötige Werkzeug für die Instandsetzung wird
von uns gestellt“, erläutert Sozialarbeiter Christian Baack vom
Verein „Aktion Nachbarschaft e.V.“. „Schön wäre es auch, wenn
sich durch das gemeinsamen Reparieren Anwohnern fänden, die
Flüchtlinge beim Erlernen der deutschen Sprache unterstützen
möchten.“
Für den Sommer plant Christian Baack einen Fahrradkurs für
Flüchtlinge. Der Fokus des Kurses soll auf der Bedeutung wichtiger
Verkehrsschilder und dem Erlernen von Verkehrsregeln liegen. Außerdem
ist zur Schulung der ehrenamtlichen Mitarbeiter ein von einem
Fahrradmechaniker geleiteter Workshop vorgesehen. Die Idee für das
integrative Reparaturkonzept hatten zwei engagierte Ehrenamtler. Sie
reparierten im eigenen Garten mit Flüchtlingen Fahrräder.
Mittlerweile teilen sich neben Christian Baack noch fünf weitere
ehrenamtliche Mitarbeiter den Freitagsdienst im Fahrradbüdchen. Im
Frühjahr und im Sommer ist das „Bickendorfer Fahrradbüdchen“
immer dienstags bis freitags in der Zeit von 15 Uhr bis 18 Uhr
geöffnet. Weitere Infos unter www.aktion-nachbarschaft.de

Im Bickendorfer Fahrradbüdchen haben Nachbarn und Geflüchtete die Möglichkeit, ihre Räder zu reparieren. Das Werkzeug wird gestellt. Die nötige Hilfestellung bei der Reparatur geben Ehrenamtler. | Foto: Stahl
Statt Wäschekörben stehen nun gespendete Fahrräder im alten Waschkeller der GAG in der Wolffsohnstraße 12a. | Foto: Stahl
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