Schüler als „Cyber Guides“
OT Nonni und Schule Lindweiler Hof realisieren Projekt
EHRENFELD - (cb). Cheyenne, Tamer, Sebastian und Jona sind einige der neuen
„Cyber Guides“ in der OT Nonni. Die vier Jugendlichen sind
regelmäßige Besucher der Jugendeinrichtung der Katholischen
Jugendagentur Köln am Helmholtzplatz und haben einen
Web-Führerschein im Umgang mit und Benehmen im Internet und sozialen
Netzwerken gemacht.
Dabei profitierten sie von dem medienpädagogischen Projekt „Cyber
Guides 2.0“, das die OT mit der Schule Lindweiler Hof in Bickendorf
über ein Jahr lang durchgeführt hat.
20 Schüler der 8. Klasse der Förderschule für soziale und
emotionale Entwicklung wurden zu Netz-Experten ausgebildet. Wenn es um
das soziale Netzwerk, das Urheberrecht oder Cybermobbing geht, sind
sie nun gute Ansprechpersonen für ihre Schulkameraden. Inhalte des
Projekts waren unter anderem die Reflexion des eigenen Verhaltens und
Auftretens in sozialen Netzwerken, der Umgang mit Apps und
Urheberrechten, die Auseinandersetzung mit „Youtube Stars“ sowie
die Entwicklung eines Handlungsleitfadens im Falle von Cybermobbing.
„Das ist ein sehr aktuelles Thema. Die Jugendlichen haben ein
Smartphone, sind viel im Internet und sozialen Netzwerken unterwegs.
Da treten häufig Konflikte auf, die nichts mit der Schule zu tun
haben, aber in der Schule zu Tage treten“, sagt Ingo Beemelmanns,
Rektor der Schule Lindweiler Hof. Da viele Schüler auch in der OT
Nonni ihre Freizeit verbringen, liegt hier auch die Schnittstelle
zwischen Freizeit und Schule. „Es ist wichtig, den Jugendlichen ein
gewisses Grundwissen für den Umgang mit dem Internet zu vermitteln,
damit sie wissen, wie sie sich dort verhalten sollen und welche
Handlungsmöglichkeiten sie haben, beispielsweise bei Cybermobbing“,
meint Lea Hößl, Projektleiterin der OT Nonni.
Unterstützt wurden die Schüler dabei von den Medienpädagogen Thilo
Keilholz und Norbert Hinzmann. Sie haben mit den Teenagern die
Kernthemen angesprochen und auf spielerische Art aufgearbeitet, etwa
in Form eines Youtube-Memory. Die Expertenergebnisse wurden in einem
interaktiven Quiz-Format zusammengefasst, die als einfaches
Lehrmaterial den Teilnehmern, Lehrkräften und dem interessierten
pädagogischen Fachpersonal auf einem USB-Stick zur Verfügung stehen.
„Das Schöne an dem Projekt ist, dass es nachhaltig wirkt. Die
Schüler, die es durchlaufen haben, können als Multiplikatoren ihr
Experten-Wissen an andere Schüler weitergeben“, so der Schulrektor
Beemelmanns. Die erfolgreiche Aufklärungsarbeit in Sachen
Online-Nutzung soll fortgesetzt werden. Als nächstes Projekt planen
die Kooperationspartner ein medienpädagogisches Jugend-Projekt, das
sich mit dem Phänomen der „Hassreden“, der sprachlichen
Ausdrucksweisen von Hass mit dem Ziel der Herabsetzung und
Verunglimpfung bestimmter Personen oder Personengruppen, im Internet
auseinandersetzen soll.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.