Nur für den Übergang
Richtfest für das Gebäude der Gesamtschule Wasseramselweg
Vogelsang - (cb). Es war so etwas wie eine vorgezogene Bescherung zu
Weihnachten in dem Schulrohbau in Vogelsang. Kölns
Bildungsdezernentin Dr. Agnes Klein bemühte sogar Superlative wie
„geniales Projekt“ und „die schnellste Gesamtschule aller
Zeiten“ beim Richtfest. Dabei ist das binnen acht Monaten
sprichwörtlich aus dem Boden gestampfte Gebäude, das den prägnanten
Namen „Snake“ trägt, nur eine Übergangslösung für den
endgültigen Schulneubau, der 2024 auf einem benachbarten Grundstück
die neue Heimstatt der Gesamtschule Wasseramselweg werden soll.
Die ist bereits zu Beginn des laufenden Schuljahres gestartet und
momentan auf dem Gelände in einer Gebäudeeinheit in Modulbauweise
untergebracht und soll im Jahr 2019 in den nun entstandenen Neubau,
der von der Bauunternehmung Friedrich Wassermann als
Generalunternehmer errichtet wurde, einziehen. Zugegeben, ein
imposanter Interimsneubau ist dort auf der „Wiese“ im Landschafts-
und Gewerbeparks TRIOTOP entstanden. Mit seinen geschwungenen
Räumlichkeiten in Innern und seiner Klinkerfassade in der Anmutung
einer changierenden rötlichen Schlangenhaut, wirkt das Gebäude eher
wie eine Firmenzentrale als wie eine „Lehranstalt“. Ungewöhnlich
geriet dann auch das vorweihnachtliche Richtfest. Statt klassischem
Richtspruch gab es eine „Laudatio“ vom Weihnachtsmann, gekonnt
gespielt von Heiner Kötter vom Kölner Spielecircus, der die
Entstehungsgeschichte des Projektes in Versform vortrug. In seinem
Gedicht zum Richtfest dankte der Weihnachtsmann allen am Projekt
Beteiligten für das gute und oft sehr kreative Zusammenspiel, das die
schnelle Bereitstellung des Schulgebäudes möglich mache: den
Architekten, Planern und Technikern, der städtischen
Gebäudewirtschaft und vor allem den Firmen vom Bau ebenso wie der
Schulverwaltung, der Bezirksregierung und der Schulleitung.
Bauunternehmer und Wassermann-Chef Anton Bausinger hatte sich als
Knecht Ruprecht einen schweren Sack über die Schulter geworfen und
verteilte Schokolade an alle artigen Projektbeteiligten und Gäste.
War doch für Tadel und Schimpf keiner Auszumachen. „Für Strafe
gibt es keinen Grund, lief doch auf dem Bau alles rund“, lautete
sodann der Richtspruch des arbeitslosen Knechts.
Gleich zu Beginn des neuen Jahres starten der Innenausbau sowie der
Einbau der Haustechnik. Auch die bereits begonnene Anbringung der
markanten Klinkerfassade wird dann fortgesetzt. Schon im Juli 2019
soll das Gebäude fertiggestellt sein. In dem Neubau können dann alle
erforderlichen Räume für die Klassen 5 bis 10 der neuen
sechszügigen Gesamtschule abgebildet werden, einschließlich der
Fach- und Differenzierungsräume, Angebote für den Ganztagsbereich,
Teamräume für die Lehrer der einzelnen Jahrgangsstufen sowie eine
Mensa und eine Aula. Neben den Schülern der ersten Jahrgangsstufe,
wird „Snake“ in der fünfjährigen Übergangszeit jedes Schuljahr
162 neue Gesamtschüler aufnehmen können. Dass in Ehrenfelds neuer
Gesamtschule auch Schülerinnen und Schüler aus Lindenthal
unterrichtet werden, rückte angesichts des stadtweiten Mangels an
Gesamtschulplätzen eher in den Hintergrund. Und so begrüßte neben
dem stellvertretenden Ehrenfelder Bezirksbürgermeister Ralf Klemm
auch seine Amtskollegin aus Lindenthal, Bezirksbürgermeisterin Helga
Blömer-Frerker den Neubau. Bis zum Start des Schuljahrs 2024/25
beabsichtigt die Stadt Köln, am Wasseramselweg einen endgültigen
Neubaukomplex für die Gesamtschule mit einer Einfach- und
Dreifach-Sporthalle zu errichten. „Snake“ wird dann, wie
ursprünglich geplant, als Erweiterung des Gewerbeparks für die
Ansiedlung neuer Unternehmen zur Verfügung stehen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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