Bauen für Bildung
Stadt Köln stellt 176,3 Millionen Euro für den Schulbau bereit

Der zweite Interimsstandort der Gesamtschule Helios entsteht in der Overbeckstraße. | Foto: Offizier
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  • Der zweite Interimsstandort der Gesamtschule Helios entsteht in der Overbeckstraße.
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Neuehrenfeld - (red). Im Rahmen einer „rollenden Pressekonferenz“ hat die
Stadt Köln über Investitionen in den Schulbau informiert. Trotz
Fachkräftemangel, Vergabehemmnissen und äußerst angespannter
Marktlage im Bausektor geht die Stadtverwaltung den Schulbau in Köln
weiter an. Um dem Sanierungsstau entgegenzuwirken, stellt die
städtische Gebäudewirtschaft in ihrem aktuellen Wirtschaftsplan 2019
allein im Bereich „Neubau, Erweiterungsbau und
Generalinstandsetzung“ 176,3 Millionen Euro für Großbauprojekte im
Schulbau bereit. Im investiven Neubaubereich befinden sich aktuell 61
Schul-Großbauprojekte in der Planung oder im Bau.

Parallel dazu sind in diesem Jahr zusätzliche 56,5 Millionen Euro
für die laufende Instandsetzung und Instandhaltung an den 277
Schulstandorten für 261 städtische Schulen vorgesehen. Davon
fließen im Durchschnitt jährlich rund 2,75 Millionen Euro allein in
die Instandsetzung und Sanierung von Toilettenanlagen.

Oberbürgermeisterin Henriette Reker erklärte: „Insgesamt werden
mehr als ein Viertel der Schulen in der Ferienzeit wieder auf
Vordermann gebracht.“ Die Sommerferien 2019 nutzt die
Gebäudewirtschaft, um an 69 der 277 Standorte zu bauen oder zu
sanieren. Dies ist mehr als im vergangenen Jahr, als in den
Sommerferien Sanierungen und Umbauten an 48 Schulstandorten
vorgenommen wurden.

Bis zum Jahr 2022 sollen 1.500 Schulplätze an elf Standorten neu
entstehen. Reker: „Mir ist wichtig zu betonen, dass wir große
Anstrengungen unternehmen, weitere Schulplätze zu bekommen.“
Baudezernent Markus Greitemann ergänzte zu den Problemen bei der
Vergabe von Bauaufträgen: „Der Markt ist so dicht im Moment.“ Bei
Ausschreibungen gehen auf Grund der derzeit guten Auftragslage
entweder keine oder nur wenige Angebote zu deutlich höheren
Angebotspreisen ein. Mitunter müssen Vergaben zwei oder dreimal
wiederholt werden, weil kein einziges Angebot vorgelegt wird.

Nach einigen Rückschlägen rückt auch die Inbetriebnahme des
Schulgebäudes Overbeckstraße 71-73 in Neuehrenfeld in greifbare
Nähe. Das Gebäude wird als Interimsstandort für die Gesamtschule
Helios und später auch für andere Schulnutzungen generalsaniert.
Hier spielt der Denkmalschutz des Hauptgebäudes eine bestimmende
Rolle, aber auch die Begrenzung aufgrund der räumlichen Enge in der
nahe gelegenen nachbarschaftlichen Bebauung. Der Hauptbaukörper ist
Teil einer Blockrandbebauung einer ansonsten drei- bis
viergeschossigen Wohnbebauung. Der Schulhof – umrahmt durch die
Einfachsporthalle mit ihren Nebenräumen und den ein- bis
zweigeschossigen Pausen-WC-Gebäuden – liegt im Blockinnenbereich.

Haupt- und Nebengebäude stammen aus den Baujahren 1909 bis 1911 und
wurden ursprünglich als Volksschule, getrennt nach Jungen und
Mädchen, mit jeweils eigenen Eingängen geplant. Ein Blickfang sind
zwei historische Trinkwasserbrunnen an den beiden alten
Eingangsbereichen aus dieser Zeit. Der ursprüngliche Komplex wurde
fast zur Hälfte im Krieg zerstört, war aber dennoch weiterhin
gebrauchstüchtig und wurde bis 1948 vom damaligen Ernährungs- und
Wirtschaftsamt genutzt. Der Wiederaufbau erfolgte 1951. Im Jahr 1961
entstand der Neubau der Sporthalle mit Nebenräumen und den
Pausen-WC-Anlagen. Vom historischen Gebäude ist nur noch das
Hauptgebäude mit dem eingeschossigen Anbau an der Overbeckstraße
übrig. Das zerstörte Dach wurde in der Nachkriegszeit durch ein
einfaches Satteldach ersetzt.

Nun wird das vorhandene Ensemble für rund 12,5 Millionen Euro saniert
und heutigen Nutzungsanforderungen gemäß baulich ergänzt. Auf rund
2.420 Quadratmetern Nutzfläche werden Klassen- und Fachräume sowie
Raum für die Ganztagsbetreuung mit Mensa, Verwaltungs- und
Nebenräumen geschaffen. Die Turnhalle mit ihren Nebenräumen sowie
die WC-Anlagen werden ebenso runderneuert. Auch die Umsetzung des
baulichen Brandschutzes und die Anforderungen zur Umsetzung der
Inklusion stellen hierbei baufachlich eine besondere Herausforderung
dar. Zuletzt als Grund- und Hauptschule genutzt wurde der Standort
Overbeckstraße im Jahr 2015.

Der zweite Interimsstandort der Gesamtschule Helios entsteht in der Overbeckstraße. | Foto: Offizier
Für die Inklusion wurde ein Fahrstuhl eingebaut. | Foto: Offizier
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