Urbanes Wohnen oder Schule
Stadt soll Schulstandort auf dem Siemensgelände prüfen

Siemens verlässt Ehrenfeld: Das markante 1970-er-Jahre-Gebäude soll abgerissen werden. Nach den Plänen des neuen Eigentümers soll hier ein urbanes Quartier mit Wohnen, Kita und Gewerbe entstehen. Die Bezirksvertretung Ehrenfeld lässt nun auch eine Eignung als Schulstandort prüfen. | Foto: Brühl
  • Siemens verlässt Ehrenfeld: Das markante 1970-er-Jahre-Gebäude soll abgerissen werden. Nach den Plänen des neuen Eigentümers soll hier ein urbanes Quartier mit Wohnen, Kita und Gewerbe entstehen. Die Bezirksvertretung Ehrenfeld lässt nun auch eine Eignung als Schulstandort prüfen.
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Ehrenfeld - (cb). Klar ist: Der Siemens-Konzern geht von Ehrenfeld nach
Mülheim. Die Niederlassung an der Franz-Geuer-Straße wird 2020
aufgegeben und soll danach abgerissen werden. Aber was passiert mit
dem riesigen Grundstück samt dem dazugehörigen Parkplatz?

Darüber sind sich Stadt und Bezirkspolitiker noch nicht so ganz
einig. Wenn es nach dem neuen Eigentümer, der Corpus Sireo
Projektentwicklung Wohnen GmbH, geht, soll dort ein gemischt
genutztes, urbanes Quartier entstehen. Entsprechende Pläne wurden
seitens des Investors der Stadt und Politikern bereits vorgestellt.
Geplant sind dort Wohnungen, eine Kita und Gewerbeansiedlungen. Diesen
Nutzungsmix finden auch Grüne und CDU in der Bezirksvertretung
Ehrenfeld gut. „Mit diesem Nutzungsmix kann ich gut leben. Es ist
auch zu einem Drittel geförderter Wohnungsbau vorgesehen. Das ist gut
so. Zudem bietet die Neuplanung die Chance, die Wegebeziehungen mit
der Umgebung vernünftig herzustellen, sowohl in Richtung Spielplatz
an der Christian-Schult-Straße als auch in die Bezirkssportanlage“,
sagte Christiane Martin, Grünen-Fraktionsvorsitzende in der
Bezirksvertretung Ehrenfeld. Erst kürzlich sei ein Wettbewerb
ausgelobt worden, um entsprechende Wohn-Konzepte zu entwickeln. Diese
sollen im September einer Jury vorgestellt werden.

Auf der vergangenen Sitzung der Bezirksvertreter stellte die
SPD-Fraktion nun den Antrag, die Verwaltung möge prüfen, ob sich
Teile des Grundstückes nicht auch für einen Schulneubau eignen.
„Im Stadtbezirk Ehrenfeld besteht ein erheblicher Bedarf an
Schulplätzen. Das bezeichnete Gebiet ist verkehrstechnisch sehr gut
angebunden und befindet sich an der Schnittstelle zwischen urbaner
Struktur und Freizeitflächen. Wir halten es daher für sinnvoll, dort
neben der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum auch die Ansiedlung einer
Schule als Option zu prüfen“, begründete SPD-Bezirksvertreter
Jürgen Brock-Mildenberger den Antrag. Zwar bekräftigten Grüne und
CDU die Wichtigkeit von neuen Schulplätzen für das Veedel, doch
wollten beide Fraktionen, ob der weit fortgeschrittenen Planungen für
ein urbanes Quartier mit Wohnungsbau, dem SPD-Antrag nicht folgen.
Linke, FDP und Deine Freunde-Einzelmandatsvertreter Harald Schuster
hingegen sprachen sich für den Prüfantrag der Sozialdemokraten aus.
Zumal die Verwaltung bestätigte, dass man sich erst am Anfang eines
Prozesses befände und der Investor lediglich den Antrag auf einen
Vorhabenbezogenen Bebauungsplan gestellt habe. Am Ende wurde der
Antrag mit einer Stimme Mehrheit gegen CDU und Grüne beschlossen.

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