Vier Könige und ein Stern
Sternsinger der Pfarrgemeinde St. Josef/ St. Mechtern

Unter dem Motto: „Gemeinsam gegen Kinderarbeit weltweit“ waren auch in diesen Tagen wieder Schüler in Ehrenfeld als Sternsinger unterwegs, um Spenden für benachteiligte Kinder in Indien zu sammeln. | Foto: Stahl
  • Unter dem Motto: „Gemeinsam gegen Kinderarbeit weltweit“ waren auch in diesen Tagen wieder Schüler in Ehrenfeld als Sternsinger unterwegs, um Spenden für benachteiligte Kinder in Indien zu sammeln.
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Ehrenfeld - (as). Es war ihr großer Tag. Zusammen mit 18 weiteren Mädchen und
Jungen der Pfarrgemeinde St. Josef / St. Mechtern zogen Annika,
Johanna, Jens und Lars als Sternsinger in Ehrenfeld von Haus zu Haus
und sammelten Spenden für benachteiligte Kinder in Indien. „Segen
bringen, Segen sein. Gemeinsam gegen Kinderarbeit in Indien und
weltweit!“ lautete in diesem Jahr das Leitwort der Aktion
Dreikönigssingen, an der sich zahlreiche Kölner Schüler
beteiligten.

„Wir finden es blöd, dass Kinder arbeiten müssen. Alle Kinder
sollten zur Schule gehen können und nachmittags spielen und ihren
Spaß haben. Als Sternsinger möchten wir etwas dazu beitragen, dass
sich das ändert“, so Annika und ihr Bruder Lars, die bereits im
vergangenen Jahr als Sternsinger unterwegs waren. Auf die schwarze
Schminke hat der neunjährige Lars allerdings dieses Mal verzichtet,
„weil die so schwer abzuwaschen war.“ Dafür durfte er an diesem
Morgen die Schatulle für die Spenden tragen. „Viele Leute, die wir
besuchen, sind richtig nett und spenden. Oft sprechen uns auch die
Menschen, denen wir unterwegs begegnen, einfach an und bitten uns, zu
ihnen zu kommen oder geben uns einfach so schnell einen
Fünf-Euro-Schein. Einmal hat uns, eine alte Frau sogar 100 Euro in
die Spendendose gesteckt“, erzählt Lars. Dass man sie
unverrichteter Dinge wegschickt, haben die Kinder jedoch auch schon
erlebt. „Bei unseren Besuchen singen wir „Stern über Bethlehem“
oder „Seht ihr unseren Stern dort stehen“ und schreiben den Leuten
die Buchstaben C+M+B als Segenswunsch über ihre Haustüre. Die
Buchstaben sind die lateinische Abkürzung für „Christus Mansionem
Benedicat“ und bedeuten übersetzt „Christus segne dieses Haus“,
erklärt die 10-jährige Johanna. Damit es beim Singen der Lieder
keine Pannen gibt, haben die Kinder die Texte auswendig gelernt.
„Sollte es dann immer noch Textlücken geben, so stehen die
Liedzeilen als Gedankenstütze auf der Rückseite unseres Sterns“,
erläutert Walter Horster, der die Kinder an diesem Tag begleitet.
Für den heutigen Aktionstag stehen bei Annika, Johann, Lars und Jens
die Geschäfte auf der Venloer Straße, eine Seniorenwohngemeinschaft
und die Polizeidienststelle auf dem Ehrenfeldgürtel auf der
Besuchsliste. „Wir hoffen, dass die Spendenfreude groß sein
wird“, wünscht sich Walter Horster. Und kaum hat man die kleine
Sternsingergruppe mit ihrem goldenen Stern wahrgenommen, bittet eine
Passantin auch schon: „Wenn ihr auch in die Platenstraße kommt,
dann klingelt doch auch bei mir.“ Und während die Kinder hinter der
ersten Ladentüre verschwinden, kommentiert eine ältere Dame
lächelnd: „Es ist schön, dass es die Sternsinger noch gibt. Oft
vergisst man die Kinder in der Welt, denen es nicht so gut geht. Dass
die Sternsinger für ihre Altersgenossen sammeln, ist eine gute Sache
und unterstützenswert.“ Bereits zum 60. Mal machen in diesen Tagen
300.000 Sternsinger deutschlandweit auf die Lebensumstände von
arbeitenden Kindern aufmerksam. Die Aktion Dreikönigssingen hat sich
zur weltweit größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder
entwickelt. Mehr als eine Milliarde Euro wurden seit dem Jahre 1959
für Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa
gesammelt. Fast 72.000 Projekte und Hilfsprogramme in den Bereichen
von Bildung, Gesundheit und Ernährung konnten mit diesen Spenden
unterstützt werden. Träger der Aktion sind das Kindermissionswerk
„Die Sternsinger“ und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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