Wohnungsnot und rege Bautätigkeit
Themen im Bezirk Ehrenfeld im Jahr 2020

Initiativen und Bürger setzen sich für Vielfalt und bezahlbaren Wohnraum in Ehrenfeld ein. | Foto: Brühl
  • Initiativen und Bürger setzen sich für Vielfalt und bezahlbaren Wohnraum in Ehrenfeld ein.
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Ehrenfeld - (cb). Auch für die Bezirksvertretung Ehrenfeld heißt es 2020 die
Karten werden neu gemischt. Zwar steht erst im September die
Kommunalwahl an, doch bringen sich im Frühjahr die Kandidatinnen und
Kandidaten der Parteien und Wählerinitiativen in Stellung, um mit
ihren Themen um die Gunst der Wähler zu werben. Da scheint es
wahrscheinlich, dass zentrale Themen wie Wohnen, Umwelt und
Klimaschutz, Verkehr und soziales Miteinander im Veedel sich auch in
dem ein oder anderen Beschlussantrag der BV wiederfindet.

Vor dem Hintergrund der ständig steigenden Mieten und der
herrschenden Wohnungsnot im Bezirk ist die Zweckentfremdung von
Wohnraum ein akutes Ärgernis. Wohnraum in Köln ist knapp und teuer.
Unverständlich ist in diesem Zusammenhang, dass weiterhin eine
Vielzahl an Wohnungen und Häusern teilweise Jahrzehnte lang leer
stehen. Auf der anderen Seite sorgen steigende Profitraten dafür,
dass auch einstmals für die Verwertung weniger interessante Lagen in
den Fokus von Immobilienentwicklern geraten. Zunehmend sind auch
Räume für soziale Initiativen, Kultur und Gewerbe von
Verdrängungsprozessen bedroht. Bei den anstehenden Bauprojekten sind
Politik und Verwaltung mehr denn je aufgerufen, auf die Anwendung des
Kooperativen Baulandmodells und den Erhalt von sozialen Strukturen im
Veedel zu pochen, gerade bei verfügbaren Liegenschaften in Eigentum
der Stadt oder stadtnaher Gesellschaften im Stadtbezirk Ehrenfeld.
Beim Verkehr treiben Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft die
Verkehrswende weiter voran; Ausbau des Fahrradnetzes, Fahrradstraßen,
Öffnung der Straßen für den gegenläufigen Radverkehr,
Parkraumbewirtschaftung, Wanderbäume, Verhinderung von illegalem
Parken sind hier nur einige Stichpunkte, die das Thema nachhaltige
Mobilität und Klimaschutz beherrschen.
Nach wie vor tut sich auch nichts bei der Sanierung der Bahnbögen, ob
in der Bartholomäus-Schink-Straße oder in der Hüttenstraße, die
von der Deutschen Bahn in Aussicht gestellte Sanierung verzögert sich
weiterhin. Oberflächliche Fassadenmalerei und saisonale Partykultur
ändern auf Dauer nichts an dem Zustand. Aber eine Sanierung tut seit
Jahren Not, ein Nutzungskonzept ist nicht wirklich vorhanden, ein
widerspenstiger Pächter auf der einen Seite, engagierte Anwohner und
Bürger auf der anderen Seite sowie um Besserung bemühte Politiker -
Fakt bleibt wahrscheinlich auch 2020 noch, das denkmalgeschützte
Bahnviadukt bleibt in einem bedauernswerten Zustand.
Auf dem Heliosgelände ist mit dem Bau der Inklusiven
Universitätsschule (IUS) begonnen worden. Das weitere
Bebauungsplanverfahren für das Heliosgelände lässt noch auf sich
warten, da seitens der Verwaltung das Ergebnis des Runden Tisches
„Kultur auf dem Heliosgelände“ abgewartet werden sollte. Dieses
Gremium tagte 2018 zwar drei Mal, doch ohne Ergebnis. Nun müssen
weitere Gespräche zwischen den Kulturschaffenden vor Ort und dem
Eigentümer abgewartet werden.

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RAG - Redaktion

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