Autofreies Wochenende
Venloer Straße verwandelt sich zwei Tage lang in Flanier-Meile
Ehrenfeld - (cb). „In 140 Tagen ist Weihnachten. Unsere Reibekuchen können
sie auch als Geschenk mitnehmen“, preist Wolfgang Schlösser aus dem
Verkaufswagen am Straßenrand heraus seine frisch gebackenen
kulinarischen Köstlichkeiten an. Halb Conférencier, halb
Rievkooche-Bäcker, hat Schlösser immer einen lockeren Spruch auf der
Zunge. „Das erleichtert uns die schweißtreibende Arbeit am heißen
Öl und dä Lück die Wartezeit auf die Reibekuchen“, sagt
Schlösser schelmisch. Die werden übrigens nach einem Ehrenfelder
Geheimrezept hergestellt. Kartoffeln, Eier, Zwiebel, Salz und „viel
Liebe, klar, aber die Gewürzmischung bleibt geheim“, lacht
Schlösser, der in Bickendorf lebt und dort im Fastelovend aktiv
ist.
Der Rievkooche-Stand der Ehrenfelder Sambatänzer war einer der
kulinarischen Anziehungspunkte für Gäste auf dem Straßenfest auf
der Venloer Straße. Autofreies Wochenende auf der Venloer Straße
zwischen Ehrenfeldgürtel und Franz-Geuer-Straße. Das schafft
regelmäßig nur dieses Fest. Statt sich stauender Autos und parkender
LKW in zweiter Reihe flankierten beim „Ehrenfelder Kirmes“ nur
zahlreiche Verkaufs- und Informationsstände die Ehrenfelder
Hauptverkehrsachse, die sich dadurch zur vielseitigen Flaniermeile
für zehntausende Besucher wandelte. Ehrenfelder Geschäftsleute,
Unternehmen und Institutionen, Vereine und Parteien sowie eine bunte
Mischung externer Händler mit Verkaufsständen und Karussells boten
auf dem Fest, traditionell veranstaltet von der Interessengemeinschaft
Ehrenfeld e.V., ein breites Angebot an Produkten und Kurzweil. Ob
Schnäppchenjäger oder Musik-Fan, ob Gourmet, Partylöwe oder die
Familienausflügler, für jeden war etwas dabei.
Als neuer Schirmherr hielt Ehrenfelds Bezirksbürgermeister Josef
Wirges aus seinem Urlaub seine „schützende Hand“ über das
„Stroßefess o´m Ihrefeld“. Für Musik und Unterhaltung sorgten
vor allem die zahlreichen Künstler und Bands auf den verschiedenen
Bühnen. Heimatliche Kölsche-Tön erklangen dabei vor allem auf der
Hauptbühne am 4711-Hochhaus. Während die Künstler der Bühne des
„Qlosterstüffje“ das Publikum mit einem rockigerem
Alternativ-Programm in seinen Bann zog. Wem es auf der Straße zu bunt
und zu quirlig wurde, konnte sich in eines der zahlreichen Cafés oder
Restaurants an der Venloer zurückziehen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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