Bald eine Bühne ohne Bühne?
Wie geht es weiter mit der "Bühne der Kulturen"?

Vor 21 Jahren fiel im freien Theater „Bühne der Kulturen“ in der Platenstraße zum ersten Mal der Vorhang. Bis der Vorhang vielleicht zum letzten Mal fällt, stehen noch insgesamt sechs Theatergruppen auf dem Spielplan. | Foto: Stahl
  • Vor 21 Jahren fiel im freien Theater „Bühne der Kulturen“ in der Platenstraße zum ersten Mal der Vorhang. Bis der Vorhang vielleicht zum letzten Mal fällt, stehen noch insgesamt sechs Theatergruppen auf dem Spielplan.
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Ehrenfeld - (as). Wird die „Bühne der Kulturen“ bald eine Bühne ohne
Bühne sein, und wann fällt vielleicht in der Platenstraße der
letzte Vorhang?

„Aktuell ist es ziemlich ruhig.“ Wie lange der Räumungsbeschluss
vom 7. Juni für das ehemalige „Arkadas Theater“ in der
Platenstraße aufgehoben ist, weiß Theaterleiter Feramuz Sancar
nicht. Der Vermieter der Räume, der gemeinnützige Verein Kölner
Eltern und Kinderselbsthilfe (Keks e.V.), vertreten durch seinen
Vorsitzenden Jörn Johansen, schweigt. Zur Zeit laufen die Auftritte
der bereits gebuchten Theatergruppen wie angekündigt noch bis Ende
Juni weiter, und die Vorstellungen sind laut Intendant gut besucht.
„Wir haben bisher nur die „Stäbup! Die Comedy-Mixed-Show“
verschoben. Ob das Festival der Vielfalt „made in Köln“ hier
stattfindet, ist auch noch ungewiss“, kommentierte Sancar.

Als freies Theater braucht die „Bühne der Kulturen“ laut Sancar
zwangsläufig Planungssicherheit für die nächste Spielzeit. Für die
Künstlergruppen ist es ebenfalls wichtig zu wissen, ob es hier
weitergeht. „Wir sind aber dabei, uns auch nach anderen
Spielstätten für das Theater umzuschauen, falls alles schief gehen
sollte. Darüber hinaus sind wir bezüglich einer finanziellen
Unterstützung mit dem Kulturamt der Stadt Köln im Gespräch. Nach
fast 20 Jahren, die das Theater schon in Ehrenfeld beheimatet ist, ist
es so etwas wie ein Traditionshaus für die freie Theater-Szene, und
es ist wichtig, dass es der Stadt erhalten bleibt. Möglicherweise
auch in einem anderen Stadtteil.“

Dass das Theater eine wichtige kulturelle Rolle spielt, sieht auch
Bezirksbürgermeister Josef Wirges so. „Die Zwangsräumung nach der
Kündigung ist wegen eines Formfehlers zunächst für eine bestimmte
Zeit aufgehoben. Ich bemühe mich weiter, alle Parteien an einen Tisch
zu bekommen und hoffe, dass wir vielleicht eine Lösung finden“,
erklärte der Politiker. Wann und ob eine solches Treffen überhaupt
zustande kommen wird, konnte er bis dato jedoch noch nicht sagen.
Daher steht die Kündigung von Keks e.V., der selbst Mieter der Räume
in der Platenstraße ist, weiterhin im Raum. Auf Nachfrage sagte
Claudia Walniek vom Jüdischen Nationalfonds e.V., der der Eigentümer
der Ehrenfelder Immobilie ist: „Wir haben kein Interesse daran, uns
einzumischen. Wir verstehen uns gut mit unserem Mieter, dem Verein
Keks e.V., und daher gibt es keinen Grund, daran zu rütteln. Nach
meinem letzten Kenntnisstand wurde dem Theater gekündigt.“ Weitere
Infos unter www.buehnederkulturen.de

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RAG - Redaktion

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