Erfolgsgeschichte
12 junge Wortakrobaten bei der 14. Auflage des Eitorfer Poetry Slam

Die Finalisten (v.li.): Daniel Adam, Luca Firl, Anna Haltrich, Jana Hoffmann, Fiona Stangier und Jana Richartz. | Foto: Deitenbach
  • Die Finalisten (v.li.): Daniel Adam, Luca Firl, Anna Haltrich, Jana Hoffmann, Fiona Stangier und Jana Richartz.
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Eitorf - Eine Erfolgsgeschichte ist der Eitorfer Poetry-Slam schon seit seinen
Anfängen, doch mit der 14. Auflage der Veranstaltung im Jugendcafé
erreichte diese einen neuen Höhepunkt. Zwölf junge Wortakrobaten
stellten sich den Voten von Publikum und Fachjury. Die jungen
Künstler kamen von verschiedenen Schulen aus Eitorf und Windeck,
selbst vom Gymnasium Nümbrecht nahm eine Schülerin am „Wettbewerb
der Worte“ teil.

Die Jury, deren Votum zu 50 Prozent in die Wertung einfließt, setzte
sich in bewährter Form zusammen aus Lehrern und Schülern der an der
Vorbereitung der Veranstaltung beteiligten Schulen, verstärkt durch
Ralf Rohrmoser von Glasow. Der Journalist des Rhein-Sieg-Anzeigers
begleitet den Kult-Event von Beginn an. Ebenfalls seit vielen Jahren
dabei ist Christian Ulmcke, Lehrer am Siegtal-Gymnasium, der auch den
jüngsten Battle unterhaltsam moderierte.Ein großes Lob der
Veranstaltergemeinschaft aus Jugendcafé und Kulturabteilung der
Gemeinde Eitorf, dem Jugendzentrum für Eitorf und Windeck sowie dem
Förderverein Jugend Eitorf, galt auch den zahlreichen Besuchern der
Veranstaltung, die durch kräftigen Applaus, aber auch durch
ernsthaftes Zuhören ihre Wertschätzung für die künstlerische
Leistung der Akteure bekundeten. Alle Wettbewerbsbeiträge bewegten
sich auf hohem Niveau, inhaltlich ebenso wie im sprachlichen Ausdruck,
in Struktur, Aufbau und Dynamik der Werke oder in der authentischen
Präsentation. Mutig krempelten die Autoren ihr Inneres nach außen,
denn die meisten Vorträge spiegelten eigene Erfahrungen, Gedanken und
Gefühle wieder, gewährten Einblick in Stand-

punkte und Emotionen.In Worte fasste dies Eisbrecherin Anna-Maria
Ellingen (14), die poetisch die Gedanken hinter dem Werk erläuterte,
ein Gespräch mit einem imaginären Partner über die vielen Fragen in
ihrem Kopf führte. Samantha Hartlieb (14) thematisierte die kleine
Suse, auf der Suche nach Heilung für die Mutter. Luca Firl (18)
qualifizierte sich mit ihrem Appell „nicht erst dann zu reden wenn
es zu spät ist“, für die Finalrunde, genau wie Anna Haltrich (16),
die den „Schein des Rampenlichts“ als Zerrbild der Wirklichkeit
entlarvte. Tanja Lüder (19) beschrieb eindrucksvoll den
unerträglichen Schmerz über einen verlorenen Menschen, aber auch den
Trost, der sich im Loslassen findet. Auch Johanna Schrön (17)
verarbeitete in ihrem Text sehr emotional die durch Krankheit und
frühen Tod einer Cousine überschattete Kindheit. Die 18-jährige
Studentin Jana Richartz beschäftigte die Absurdität einer Schein-

welt in Frieden und Wohlstand, während andernorts Menschen
Grausamkeiten, Krieg und Tod ausgesetzt sind. Richartz konnte sich
damit ebenso für die Finalrunde qualifizieren wie Jana Hoffmann (17),
die die Not von Flüchtlingen thematisierte und sich fragte, warum wir
sie ausgrenzen und zurückschicken. „Loslassen“ war das Thema von
Alina Leis (17). Annastasia Hansen (15) beschäftigt sich mit der
„Zeit“, die stets zu knapp sei. Ins Finale schaffte es Fiona

Stangier (16) mit alltäglichen Widrigkeiten, die sie manchmal zum
Schreien bringen, ebenso wie der 20-jährige Student Daniel Adam, der
zum vierten Mal in Folge am Slam teilnahm und mit der metaphorischen
Beschreibung des Einswerden zweier Menschen punktete.

Die Akteure machten es der Jury nicht leicht und so hatten die jungen
Musiker Luc Ibrom und Jonathan Birk, ehemalige Schüler des
Bodelschwingh-Gymnasium Herchen, etwas mehr Zeit, um das Publikum in
der Wartezeit mit ihrem Mix aus Rock und Pop großartig zu
unterhalten.

Nach der Pause glänzten die Finalisten erneut mit geistreichen und
tiefgehenden Texten. Als Siegerin ging schließlich Anna Haltrich von
der Bühne, die die Behauptung „Alles Gut“ als Fassade demaskierte
und den Hilfeschrei dahinter vernahm. Haltrich erhielt die begehrte
Wandertrophäe „Siegstein“, dazu Urkunde und Büchergutschein.
Urkunden und Gutscheine bekamen auch Luca Firl als Zweitplatzierte und
Fiona Stangier auf Platz drei. Traditionsgemäß erhielten alle
Teilnehmer eine rote Rose.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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