Sanierung Hermann-Weber-Bad
Am Konzept wird noch gefeilt
Eitorf - Derzeit ist vom Hermann-Weber-Bad kaum mehr als ein Skelett zu
erkennen. Fenster, Türen und Fassadenelemente wurden ausgebaut, der
Putz von Wänden und Decken entfernt und Bodenbeläge weitgehend
aufgenommen. In der Schwimmhalle gähnt als nacktes Loch das große
Becken, bis auf den Hubboden jeglicher Ausstattung beraubt, nebenan im
Erlebnisbereich schauen die Wale des großen Wandgemäldes herab auf
ein Bild der Zerstörung, von der sie selbst jedoch ebenso wie die
eingebauten Wasserattraktionen verschont bleiben sollen.
Drei Monate nach Beginn der Sanierungsarbeiten hatten Bürgermeister
Dr. Rüdiger Storch und der Erste Beigeordnete Karl Heinz Sterzenbach
zu einem Rundgang eingeladen.
Projektleiter Rainer Quermann vom planenden und bauausführenden
Architektenbüro sowie Mitarbeiter des gemeindlichen
Gebäudemanagements erläuterten ausführlich die bereits erfolgten
Baumaßnahmen und standen für Fragen rund um die weiteren
Sanierungsschritte zur Verfügung.Im Keller wurde die komplette
veraltete Technik ausgebaut, um Wände und Decken bis auf den
korrosionsgefährdeten Baustahl freilegen zu können. Ständige
Feuchtigkeit als Folge von Grund- und Hochwasser hatte hier zu
Schäden geführt, die die Standsicherheit der
Stahlbetonkonstruktionen von 1970 zu gefährden drohte. Baufehler wie
eine zu geringe Betonüberdeckung taten ein Übriges. Das mehrere
Zentimeter hoch stehende Wasser in einigen Kellerbereichen ist aktuell
jedoch nicht hochwasserbedingt, sondern eine Folge der Wandsanierung,
bei der der Beton mit einem Hochdruckwasserstrahl abgeschliffen wird.
Mit dem Auftragen neuen Spritzbetons wurde in einigen Kellerbereichen
bereits begonnen.
Genutzt werden soll der alte Keller wegen der Feuchtigkeitsprobleme
künftig jedoch nicht mehr. Lediglich unter dem neuen Anbau, der im
Erdgeschoss einen großzügigen neuen Eingangsbereich beherbergen
soll, sind künftig Nutzungen vorgesehen. Hier soll dann auch das
Büro von HWB-Leiter Axel Bösinghaus Platz finden. Die Technik soll
bis auf die im Keller verbleibende Wasseraufbereitung anderweitig
untergebracht, die Lüftungsanlage beispielsweise komplett auf dem
Dach installiert werden. Die früheren Umkleidekabinen zeigen sich
derzeit als leere Halle, hier sollen aber auch die neuen Umkleiden
wieder hin. Entfallen wird künftig der nur wenig genutzte
Saunabereich, an seiner Stelle entstehen Personalräume. Parallel zur
Entkernung des Badbereichs gehen auch die Arbeiten an der Turnhalle
zügig vonstatten. Kaum von den Bauarbeiten berührt wird der
Außenbereich, lediglich die Riesenrutsche wurde temporär demontiert
um Arbeiten am Turm zu ermöglichen.Unerwartete Mängel und
Hindernisse fanden sich reichlich, berichtete Quermann. Davon habe man
jedoch ausgehen müssen, da nur wenig aussagekräftige Bestandspläne
existierten und tiefgehende Untersuchungen während des laufenden
Betriebs auch nur bedingt möglich gewesen seien. So hätten sich die
Kosten der Kellersanierung bereits nahezu verdoppelt, aber auch andere
Maßnahmen, wie die zunächst nicht vorgesehene Erneuerung der Fassade
im Bereich von Erlebnisbad und Bistro oder die Erneuerung der Decke
der Schwimmhalle, schlügen zu Buche.
Dennoch bleibe die Baumaßnahme nach heutigem Stand im Saldo im Rahmen
des geplanten Budgets von rund acht Millionen Euro, erklärte
Sterzenbach. Möglich werde dies durch geringeren Aufwand an anderer
Stelle und nicht zuletzt durch den vorsorglich kalkulierten
Sicherheitsaufschlag von acht Prozent. Die Baukosten werden mit 3,2
Millionen Euro aus Bundesmitteln gefördert. Eine Förderung über das
Integrierte Handlungskonzept hätte zwar 70 statt 40 Prozent
Förderung bringen können, schaffe im IHK jedoch so Spielraum für
andere Maßnahmen.
Auch der Zeitrahmen für Fertigstellung und Neueröffnung, geplant
für Ende Oktober, sei weiterhin realistisch. Am Badkonzept werde
weiter gefeilt, im Stellenplan seien bis zu fünf zusätzliche Stellen
für das Bad ausgewiesen um Service und Sicherheit zu verbessern, die
unvermeidbare Erhöhung der Eintrittspreise soll moderat kalkuliert
werden.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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