Umbau Busbahnhof
Barrierefreiheit hat oberste Prorität am ZOB

Der Bau- und Verkehrsausschuss dikutierte viele Details der Planung für den zentralen Busbahnhof. | Foto: Deitenbach
  • Der Bau- und Verkehrsausschuss dikutierte viele Details der Planung für den zentralen Busbahnhof.
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Eitorf - Im Konzept für den barrierefreien Umbau von Bushaltestellen genießt
der zentrale Busbahnhof (ZOB) oberste Priorität. Auch der bauliche
Zustand und Funktionsschwächen des bestehenden Busbahnhofs bedingen
eine Umplanung, mit der die Gemeinde das Fachbüro Stelter aus
Siegburg, das auch den ZOB in Hennef gestaltet hat, beauftragt hat.

„Der Standort gleich am Bahnhof ist optimal, doch die Anlage
entspricht nicht mehr heutigen Standards“, brachte es Fachplaner
Michael Stelter in der Sitzung des Bau- und Verkehrsausschusses (ABV)
auf den Punkt.

Planungsziel ist statt der bisher drei Haltestellen für fünf
Buslinien, künftig je eine Haltestelle für sechs Linien.

Die Fachplaner haben hierfür verschiedene Varianten erarbeitet, die
nun im Ausschuss vorgestellt und beraten wurden. Die Haltestellen
sollen durch Anpassung der Bordsteinhöhen an die Buseinstiege
barrierefrei werden, Leitstreifen sollen Sehbehinderten die
Orientierung erleichtern und breitere Durchgänge den Zugang zur
Haltestelle verbessern. Ausreichende Beleuchtung, eine dynamische
Abfahrtsanzeige und akustische Informationen sollen den
Nutzungskomfort erhöhen, ebenso wie witterungsgeschützte
Wartebereiche mit Sitzgelegenheiten, die jedoch die Bewegungsflächen
für Fußgänger und Fahrgäste mit Rollstuhl oder Rollator nicht
einschränken dürfen. Ebenfalls vorgesehen ist eine öffentliche
Toilettenanlage.

Doch das Areal ist begrenzt und so muss die Anzahl der Stellplätze
für Kurzzeitparker je nach Planungsvariante gegenüber dem jetzigen,
ohnehin häufig ausgelasteten Angebot, deutlich reduziert werden.

Seitens der Verwaltung war eine Kreisverkehrslösung in der Achse
Bahnhofsstraße/Schmidtgasse favorisiert worden. Doch diese hat nach
Behördenabstimmung keine Chance auf Realisierung und stand in der
Sitzung bereits nicht mehr zur Debatte. Diskutiert wurden stattdessen
die Varianten 1a und 1b, die sich hauptsächlich dadurch
unterscheiden, dass bei Variante 1b eine Ausfahrt von der östlichen
Zufahrt nur in Richtung Osten möglich ist, dafür jedoch im
südlichen Bereich des ZOB ein paar Stellplätze mehr ausgewiesen
werden könnten.

Die Kosten der Baumaßnahme können derzeit laut Sitzungsvorlage nur
grob geschätzt werden, bewegen sich demnach jedoch im Rahmen zwischen
1.030.000 und 1.570.000 Euro. Die große Differenz hat dabei weniger
mit den Varianten a oder b zu tun, sondern mit der Frage, ob
Wartehallen oder Überdachungselemente geplant werden.

Ähnlich vage sind im derzeitigen Planungsstadium noch die Angaben zu
Fördermöglichkeiten. Kostenanteile könnte der Landesbetrieb
Straßen wegen der Einmündung in die L333 (Bahnhofsstraße)
übernehmen, darüber hinaus erhofft sich die Gemeinde eine Förderung
aus ÖPNV-Mitteln.

Die Politiker diskutierten viele Detailfragen, von der Lage der
Fußgängerüberwege über optimierte Zugänge zu den DB- Bahnsteigen
bis zur Anlegung weiterer Parkgelegenheiten für KFZ und Fahrräder.
Eine Grundsatzentscheidung über die Varianten wurde auf Antrag der
CDU jedoch vertagt bis zur nächsten Ratssitzung.

Der Umbau hat auch Auswirkungen auf das Einzelhandelsprojekt in der
Schulgasse samt neuer P&R-Anlage, deren Anbindung über den
Bahnhofsvorplatz erfolgen soll. Diese Thematik wurde im ABV jedoch
nicht weiter diskutiert.

Wie die Verwaltung hatte auch der Projektentwickler, die ITG aus
Düsseldorf, eine Kreisverkehrslösung bevorzugt. Die Einfahrt sei
zwar auch bei einer Kreuzungslösung unkritisch, äußert sich die ITG
in einer schriftlichen Stellungnahme. Anders sehe man das bei der
Ausfahrt, die jedoch um Verwirrung der Kunden zu vermeiden, an
gleicher Stelle erfolgen müsse.

Entscheidend für den Einzelhandelsstandort sei die ungehinderte
Ausfahrtmöglichkeit in alle Richtungen. „Kommt es bei der Ausfahrt
zu Staus, werden die Kunden nicht wiederkommen“, heißt es seitens
der ITG. Damit scheide die Variante 1b mit Ausfahrmöglichkeit nur
nach Osten aus. Aber auch bei Variante 1a bezweifelt der Investor,
dass die Ausfahrt aus den Parkdecks funktionieren kann. Die Vorfahrt
der von rechts kommenden Busse behindere die ausfahrenden Kunden und
P&R-Nutzer, die Kreuzung sei in Spitzenzeiten nicht ausreichend
leistungsfähig.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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