Für mehr Mobilität
Blaue Mitfahrbank in Eitorf wurde nun offiziell eingeweiht

Feierliche Einweihung der Bank, unter anderem mit Wilfried Müller (Mitte) und Gerd Weisel (re.). | Foto: Deitenbach
  • Feierliche Einweihung der Bank, unter anderem mit Wilfried Müller (Mitte) und Gerd Weisel (re.).
  • Foto: Deitenbach
  • hochgeladen von RAG - Redaktion

Eitorf - Schon vor gut zwei Jahren beschäftigte sich das Eitorfer Projektteam
von „Mitten im Leben“ (MiL) erstmals mit dem Thema
„Mitfahrbank“. MiL, ein vom Trägerverein „kivi“ im Auftrag
des Rhein-Sieg-Kreises durchgeführtes Projekt zur Optimierung der
Lebensverhältnisse insbesondere der älteren Menschen im ländlichen
Raum, hatte in den Eitorfer Pilotdörfern Bach und Merten schnell die
fehlende Mobilität als eines der wichtigsten Themen erkannt.
Unbürokratische Abhilfe schaffen sollte die in anderen Regionen
bereits erfolgreiche „Mitfahrbank“, ein fester Treffpunkt, an dem
unmotorisierte Mitbürger auf mitnahmebereite Autofahrer warten
können. Interessensabfrage und Vorbereitung nahmen geraume Zeit in
Anspruch, aber dank des Einsatzes der ehrenamtlich tätigen
MiL-Teilnehmer, konnte im letzten Sommer die erste Mitfahrbank im
Rhein-Sieg-Kreis an der alten Dorfpumpe in Merten eingeweiht werden
(das Extra-Blatt berichtete). Gleichzeitig in Betrieb ging auch das
Gegenstück, eine Bank in der Bahnhofstraße, gleich gegenüber der
evangelischen Kirche. Zwischen diesen beiden Haltepunkten verläuft
die erste Mitfahrstrecke in Eitorf und dem Kreis, die keinesfalls den
öffentlichen Nahverkehr ersetzen, sondern ergänzen soll. Darüber
hinaus dient das Projekt als Beitrag zur Stärkung von Selbsthilfe und
zum Aufbau eines Netzwerks zur Nachbarschaftshilfe.

Während die Bank in Merten bis auf die notwendige Beschilderung
bereits vorhanden war, wurde das Gegenstück von Pat-rick de Schrevel
gespendet und vom Bauhof der Gemeinde aufgestellt. Doch erst in den
letzten Wochen erhielt die Bank den mittlerweile kreisweit als
Erkennungsmerkmal eingeführten blauen Farbanstrich. Zur optischen
Verschönerung wurden zudem Pflanzkübel installiert. Die Pflanzkübel
wurden durch das Versicherungsunternehmen gestellt, vor dessen
Niederlassung die Bank steht. Die Agentur hat auch die Bewässerung
der Pflanzen übernommen. Bepflanzt wurden die Tröge kostenlos durch
ein Gartenbauunternehmen aus dem nahen Buchholz. Für den Anstrich
verantwortlich zeichnen Klienten des Sozialpsychiatrischen Zentrums
(SPZ) Eitorf.

Zur Einweihung des nun optisch sehr ansprechenden Ensembles konnte
Wilfried Müller, stellvertretender Vorsitzender von „kivi“, daher
auch Gerd Weisel, Leiter des SPZ in Trägerschaft der AWO, Reza Horri,
Besucher der zum SPZ gehörenden Tagesstätte für behinderte Menschen
und Bernd-Dieter Schimmel, Mitglied des Redaktionsteams der
SPZ-eigenen Zeitung begrüßen. Horri hatte im Rahmen der
„Holzwerkstatt“ der Tagesstätte die Verkleidungen der
Pflanzkübel und die Anstricharbeiten übernommen. „Die Einbeziehung
von Menschen mit Behinderung macht die Mitfahrerbank zu einem
inklusiven Projekt“, freut sich Weisel. Gerne habe man mit
„kivi“ kooperiert, da Mobilitätsdefizite nicht zuletzt auch
Menschen mit Behinderung beträfen, so Weisel. Sei es aus Angst vor
der Nutzung des Öffentlichen Nahverkehrs oder auch wegen oft geringer
Einkommen. Der neue Ansatz der Mitfahrbänke sei so auch ein Zugang zu
sozialer Teilhabe.

Als weitere Teilnehmer der Bankeinweihung hatten sich auch der
stellvertretende Bürgermeister Hans-Gerd Pahl, Vertreter der
beteiligten Sponsoren und nicht zuletzt Mitglieder des Eitorfer
MiL-Projektteams eingefunden. Müller freute sich bekannt geben zu
können, dass nach Eitorf mittlerweile auch Mitfahrerbänke in Hennef
und Ruppichteroth eingerichtet werden konnten. Seit der Einrichtung
einer Bank in Uckerath sei auch bereits der kommunenübergreifende
Verkehr zwischen Eitorf, Merten und Uckerath möglich, weitere
Strecken seien in Planung.

Müller appellierte, das kostenlose Mobilitätsangebot rege zu nutzen
und vor allem darüber zu reden, denn optimal funktioniere das System
erst, wenn es richtig bekannt und im Bewusstsein von unmotorisierten
ebenso wie mitnahmewilligen Mitbürgern verankert sei.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

27 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.