Eitorf soll bunter werden
Bunte Sommerwiese ziert nun Trafokasten
Eitorf - Vielen Eitorfern sind schon die meist grauen Verteilerkästen
verschiedener Versorger ein Dorn im Auge, umso mehr noch die, die
durch Farbschmierereien zusätzlich verunstaltet sind.
Anregungen, mehr Farbe in den Ort zu bringen, gibt es seit Jahren
immer mal wieder, doch nun hat Verteilnetzbetreiber Westnetz die
Initiative ergriffen. An der vielbefahrenen Kreuzung unweit der
Josephshöhe befindet sich eine Trafostation die am Ortseingang
besonders negativ ins Auge stach. Diese wurde jetzt von den Künstlern
Stefan Vogt-Thomas und Simon Horn von der Bonner Agentur
„Highlightz" im Auftrag von Westnetz in ein farbenfrohes Kunstwerk
verwandelt.
„Mit diesem Projekt verschönern wir einerseits das Umfeld,
andererseits wollen wir weiteren Schmierereien vorbeugen, sagte
Kommunalmanagerin Elisabeth Schlüter, die das Projekt auf Kosten von
Westnetz und in Abstimmung mit der Gemeindeverwaltung initiiert hatte.
In der Regel respektieren wilde Sprayer die Kunst ihrer Kollegen,
weiß Schlüter und hofft, dass diese Erfahrung sich auch in Eitorf
bewährt. Diese Einschätzung bestätigen auch die beiden Künstler,
die mit ihren Sprühflaschen aus dem unansehnlichen Kasten binnen
eines Tages einen farbenfrohen Hingucker gezaubert haben. Auch der
Entwurf für die bunte Sommerwiese entsprang ihrer Feder. Beide
Künstler haben einst andere Berufe ausgeübt, inzwischen jedoch
längst ihr Hobby zum Beruf gemacht. Ein Schwerpunkt ihrer
Gestaltungen liegt dabei schon lange auf solchen Verteilerkästen, die
nicht nur in Eitorf als Schandfleck empfunden werden. „Seit etwa 15
Jahren gestalten wir pro Jahr 100 bis 150 solcher Kästen, zehn bis 15
davon im Auftrag von Westnetz", erzählt Vogt-Thomas.
In Eitorf gäbe es für die beiden Graffiti-Künstler noch reichlich
Arbeit. Gleich neben dem nun in bunten Farben strahlenden Objekt steht
ein Verteilerkasten der Gemeindewerke, der ebenfalls mit Tags
beschmiert ist. Amtsleiter Rainer Breuer sind die unansehnlichen
Kästen ebenfalls schon lange ein Dorn im Auge. Gerne möchte er
zumindest alle zentrumsnahen Verteilerstationen im Besitz der
Gemeindewerke aufwerten. Dabei schwebt ihm eine zeitgemäße, poppige
Gestaltung vor, ausgeführt möglichst von jungen Eitorfer
Graffitikünstlern.
Die Verschönerung der Kästen war auch bereits zweimal Gegenstand von
Anträgen im Beirat des „Sozialen Verfügungsfonds aus Mitteln der
Städtebauförderung" der Gemeinde. Dort wurde die Gestaltung eines
Verteilers in Nähe des Hermann-Weber-Bads auf Antrag von Rainer
Viehof, inzwischen Bürgermeister der Gemeinde, bereits genehmigt. Die
Ausführung soll durch die ortsansässige Künstlerin Angelika
Bornstein erfolgen. Ein Antrag einer auswärtigen Künstleragentur
wurde hingegen mit Blick auf ein mögliches Jugendprojekt abgelehnt.
Insgesamt stieß jedoch die Idee farblicher Akzente im Ortskern auch
in dem großen Projektbeirat auf breite Zustimmung.
Die Idee eines Jugendprojekts verfolgt derweil das Jugendcafé in
Kooperation mit dem Förderverein Jugend Eitorf weiter. Ein Konzept
für eine professionelle Umsetzung unter Beteiligung von Jugendlichen
ist in Arbeit. Dank guter Vernetzung von Eitorfer Akteuren sind
Gemeindewerke und Jugendvertreter mittlerweile ebenfalls im Gespräch,
so dass alle Beteiligten gute Chancen für ein künftig bunteres
Eitorf sehen.
- Renate Deitenbach
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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