Vorbildliches Engagement
Christoph Schwamborn und Andreas Schiffer verschönern Eitorf

So unansehnlich sah das Wartehäuschen vor der „Heinzelmännchen-Aktion“ aus. | Foto: Deitenbach
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  • So unansehnlich sah das Wartehäuschen vor der „Heinzelmännchen-Aktion“ aus.
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Eitorf - Pünktlich zum Schulstart erstrahlt das Wartehäuschen an der
Bushaltestelle vor der Grundschule Brückenstraße in neuem Glanz. Wo
vorher großflächige Schmierereien prangten, die Fachwerkkonstruktion
von Abriebspuren übersät war und die ehemals zartgelben
Wandausfachungen von Schmutzschleiern überzogen, zeigt sich das
Häuschen jetzt sauber und adrett. Das Holz glänzt wieder in sattem
braun, die Wände schimmern in mattem Rosa und statt gesplitterter
Holzlatten schließt eine fachmännische Zinkabdeckung die
Dachkonstruktion ab.

Doch weder die Gemeindeverwaltung noch Verkehrsträger oder Eltern der
Schüler waren hier tätig. Als Heinzelmännchen mit Engagement und
handwerklichem Geschick erwiesen sich Buchhändler Christoph
Schwamborn und Haushaltsdienstleister Andreas Schiffer. Ihre
Aktivitäten im Dienste des Gemeinwohls haben sich die beiden
Ehrenamtler der Ordnung halber im Vorfeld von der Gemeinde genehmigen
lassen.

Gut 30 Stunden Arbeit haben die beiden ehrenamtlich investiert, haben
die Untergründe gereinigt, abgeklebt, mehrfach gestrichen, Holz
ausgebessert und neu lackiert. Auch die Zink-abdeckung hat der
gelernte Dachdecker Schiffer selbst gefertigt und angebracht. Die
Wandfarbe hat Schiffers Freund Felix Jung, Malermeister aus Hennef,
gespendet, Lack und Holzlatten hatte Schwamborn noch von der letzten
Renovierung im Keller. Denn Schwamborn ist hier Wiederholungstäter.
Er hatte bereits vor acht Jahren das Wartehäuschen erstmals instand
gesetzt, damals noch zusammen mit Schiffers Vater Franz.

Zwei Dinge sind für Schwamborn und seine Mitstreiter die Triebfeder
für das bürgerschaftliche Engagement. Einerseits halten sie gerade
im Umfeld von Kindern Dreckecken für untragbar, denn diese seien ein
deutliches Zeichen mangelnder Wertschätzung und förderten zudem
schon bei den jüngsten Bürgern die Neigung, bereits verlotterte
Infrastruktur auch selbst wenig pfleglich zu behandeln.

Andererseits möchten sie auch andere Bürger zu mehr Achtsamkeit und
Eigeninitiative motivieren. „Kritisieren reicht nicht aus“, hält
Schwamborn fest, „und auch nicht der ewige Ruf nach behördlicher
Zuständigkeit“. Würde Jeder mal Müll aufheben, Blumen pflanzen
oder zum Pinsel greifen, sähe unser Heimatort auch mit geringem
Aufwand gleich sauberer und freundlicher aus, so sein Credo.
Globetrotter Schwamborn kann aus dem Ärmel viele internationale
Beispiele aufzählen, wo nicht-staatliche Organisation sondern
Bürgerschaftliches Engagement lebens- und liebenswerte Orte
geschaffen haben. Er gibt die Hoffnung nicht auf, mit positivem
Beispiel auf Nachahmer zu stoßen.

Auch das Argument, es würde ja ohnehin jede Verbesserung wenig
später durch Vandalismus konterkariert, lässt Schwamborn nicht
gelten. So hat er beispielsweise schon im Frühjahr den kleinen
Parkplatz an der Brückenstraße mit Blumenarrangements verschönert
(die Kübel hat die Gemeinde Eitorf zur Verfügung gestellt).
Schwamborn gießt und pflegt die Pflanzen, die den ganzen Sommer
geblüht und die Passanten erfreut haben. Zerstört worden sei über
Monate Nichts, freut er sich und entlarvt die Vandalismusargumente
Anderer damit als Vorwand.

So unansehnlich sah das Wartehäuschen vor der „Heinzelmännchen-Aktion“ aus. | Foto: Deitenbach
Christoph Schwamborn (re.) und Andreas Schiffer bei den letzten Pinselstrichen. | Foto: Deitenbach
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