Inklusion als Miteinander-Fest
Das Konzept überzeugte den LVR-Wettbewerb
Eitorf. Am Anfang stand ein Wettbewerb des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR). Dieser wollte drei Inklusionsveranstaltungen im Rheinland fördern und das Eitorf-Festival - maßgeblich geplant von Mitarbeitern der Jovita-Gruppe und der Gemeinde Eitorf - bekam den Zuschlag. Es wurde ein zweitägiges großes Fest für alle.
Zentraler Veranstaltungsort war der Eitorfer Marktplatz mit einer großen Bühne. Rundherum gab es neben ausreichend Gelegenheit, Hunger und Durst zu stillen, viele interessante Mitmach- und Erlebnisangebote. Wem es zu laut wurde, der konnte sich in der Villa Gauhe ausruhen und trotzdem über eine Videoleinwand live dabei sein. Der Eitorfer Marktplatz bietet sich für solche Veranstaltungen geradezu an, da er auf vielfältige Weise gut zu erreichen ist. Und wer den Weg vom Bahnhof in die Eitorfer Innenstadt nicht alleine bewältigen konnte, für den stand ein Shuttle-Service bereit.
Eröffnet wurde das große Fest mit einem ökumenischen Wortgottesdienst. Danach ging es mit einem tollen Bühnenprogramm weiter. Eric Sommer, Moderator bei Radio Bonn/Rhein-Sieg, führte gekonnt durch das abwechslungsreiche Programm. Nach der obligatorischen Eröffnungsrede der Veranstalter begrüßte er Henning Krautmacher, den ehemaligen Sänger der „Höhner“, der die Schirmherrschaft übernommen hatte. Dass ihm die Veranstaltung am Herzen liegt, zeigte er nicht nur durch seinen gemeinsamen Auftritt mit dem Chor der Villa Gauhe und den „Young Hope Kids“, sondern auch durch seine unermüdliche Werbung für das Festival. In den sozialen Medien, in Interviews und nicht zuletzt in der bekannten Sendung „Kölner Treff“ rührte er eifrig die Werbetrommel. Fast die gesamte Zeit verbrachten er und seine Frau Anke auf der Veranstaltung, gaben Autogramme und machten Selfies.
Das sommerliche Wetter lockte viele Besucher zu den Konzerten von „Collective One“, die bekannte Songs in neuen Arrangements mit der Sängerin Anna Reizbikh präsentierten, die trotz ihres Handicaps eine hervorragende Bühnenpräsenz zeigte. Anschließend trat der Berliner Inklusionsbotschafter „Graf Fidi“ auf. Der Rapper hat zwar mit mehreren Behinderungen zu kämpfen, seine Musik konzentriert sich aber nicht darauf. Die Band „Planschemalöör“ mit ihrem kölschen Surfpop ist bereits fester Bestandteil der Inklusionsveranstaltungen des LVR. Sie heizte dem ohnehin schon heißen Markt noch mehr ein. Natürlich durften auch die Lokalmatadoren nicht fehlen: Bereits zu Beginn der Veranstaltung begleitete der Eitorfer Chor „Young Hope“ den Wortgottesdienst musikalisch. Am frühen Abend folgte dann das große Konzert. Während der große Chor mit Band sein Programm nahezu „unbeschadet“ durchziehen konnte, musste der Auftritt der letzten Band „Chaosmeile“ aufgrund eines Unwetters leider kurzfristig abgesagt werden.
Am Sonntag, dem zweiten Festivaltag, blieb das Wetter sommerlich und so konnte das Mitmach- und Erlebnisprogramm starten. Schirmherr Henning Krautmacher trat noch einmal gemeinsam mit den „Young Hope Kids“ und der „Young Hope Band“ auf, bevor die Trommelgruppe der Villa Gauhe auch den letzten Langschläfer aus den Federn riss und zur anschließenden gemeinsamen Aerobic lockte. Etwas ruhiger ging es bei den nächsten Programmpunkten von der Zaubershow über die Talkshow bis zur Tanzgruppe der Rhein-Sieg Werkstätten zu, bevor es wieder richtig laut und rhythmisch wurde. Die Sambagruppe „SambaWind“ verwandelte den Marktplatz in ein brasilianisches Sambódromo und lud zum Mittanzen ein. Den Abschluss des Bühnenprogramms bildete die Sauerländer Countryband „Sway“.
Neben dem abwechslungsreichen Bühnenprogramm gab es besondere Aktionen wie die Inklusive Sportstation, an der Rollstuhlbasketball ausprobiert werden konnte. Außerdem gab es Kreativ-Workshops, eine Fotobox, Ballonkünstler, Glücksrad und Tombola sowie das Bewegungsmobil des LVR. Hier konnte jeder mit einer Computerbrille in die Welt eines Rollstuhlfahrers eintauchen und so erleben, mit welchen Alltagsproblemen man zu kämpfen hat.
Alle Angebote waren sehr gut besucht und haben sicherlich, wie das gesamte Festival, dazu beigetragen, Grenzen zwischen Menschen mit und ohne Behinderung abzubauen.
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:Stefan Herkenrath aus Eitorf |
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